290
xauial}; 11:5 qauu 'uagM u; saxapazqag sap uaueängl uxap an: 191159
Beispiele auf Seite 621 desletztenjahr-
ganges dieser Zeitschrift) oder die hier
auf Seite 288 abgebildeten Grundrisse,
von denen der Plan des Belvederes
nur wie eine Verlängerung des Le
Veau'schen erscheint. Schon die ähn-
lichen Lebensgewohnheiten, die sich
nach französischem Vorbilde ent-
wickelt hatten, bedingten ähnliche
Lösungen. Aber auch verschiedene Einzel-
heiten wie die hier abgebildeten Gitter und
Brüstungen, die zum Beispiele mit denen des
Daunschen Palastes zu vergleichen wären,
gehen nicht auf italienische Formen, sondern
erst auf deren französische Umwandlungen
zurück.
In Fankreich selbst ist Hildebrandt,
ebenso wie der ältere Fischer, wohl nie
gewesen; aber nach Stichen kannten sie
offenbar beide vieles von dort. Von beson-
derer Wichtigkeit für die Entwicklung Hilde-
brandts war es aber, daß seine Tätigkeit zum
Teile schon unter anderen italienischen An-
regungen als die Fischers erfolgte und sich
dieser neueren Richtung parallel entwickelte.
Maßgebend für ihn wurde die großartige
Entfaltung der Theatralarchitektur, die in
gewissem Sinne den Abschluß, aber auch
schon die Auflösung, der Barockbaukunst
darstellt. Das Bewegte, Durcheinander-
fiutende, Unendliche, das die Barocke er-
strebte, war in der Welt des Scheines, war
auf der kirchlichen wie auf der weltlichen
Bühne leichter zu erreichen als in der Welt
rauher Wirklichkeit.
Verkürzungen, Überschneidungen,
Schrägstellungen, Abbrechen und Neu-
ansetzen von Formen, wechselnde
Lichter und Schatten, das waren alles
Elemente, die den Formen reicheres
Leben verliehen, und sie entzückten
i auch dann, wenn man sich bewußt
war, nur Täuschungen vor sich zu
haben. Im Theater und besonders in