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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 5)

Inschrift eingraviert sind: Anno 1413 Ist dise 
Krausen in der Insul Malta aus der Erden Sancti 
Pauli gemacht worden. 
Diese scheinbar so genaue Auskunft ist wie 
die silberne Fassung eine Zugabe aus dem Ende 
des XVL, vielleicht schon aus dem Anfang des 
XVII. Jahrhunderts; auf ihren wirklichen Wert 
für die Datierung und die Ortsbestimmung komme 
ich zurück. 
Es folgt ein gedeckeltes Gefäß von schlanker 
gotischer Vasenform auf sechspaßförmigem Fuß 
(hoch 367 Zentimeter) im königlichen Museum 
zu Kassel" (Abbildung Seite 302). 
Die schachbrettartige Flächenverzierung ist 
hier ganz ebenso wie bei dem Trierer Becher 
in Limburg durch Eindrücken des quadratischen 
Perlpunzens hergestellt, nur mit dem Unterschied, 
daß wagrechte glatte Streifen sie in fünf Zonen 
zerlegen. Die Haare des auf den Bauch auf- 
gelegten Reliefkopfes sind durch wechselnde 
Strichlagen geradlinig gewellt, während die Haar- 
behandlung des kleineren dem Vasendeckel auf- 
gesetzten Kopfes wieder dem Limburger Typus 
folgt. Durch eine dickere, ebenfalls braune 
Glasur hat das Gefäß stärkeren Glanz erhalten, 
an Schärfe der Musterung aber etwas verloren. 
Eine im Jahre 1652 zum Schutze des beschädigten 
Deckelrands angebrachte oder erneuerte Silber- 
fassung mit dem gravierten Wappen des Eifeler 
Grafengeschlechts der Daun überliefert in einer 
auf Deckel und Hals verteilten Inschrift, was dem 
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Bronzestatuette 
im Kulturhistorischen und Kunst- 
gewerbemuseum zu Graz 
damaligen Besitzer über die Vorgeschichte der Krause noch bekannt war. 
Die Inschrift des Halses lautet: 
ES - KAN - SICH - IA - KAINER - BESCHWEREN - DER - MIC 4 
TRINKT ' AVS - DEM - HAVS ' VND ' HERREN - ZV - EHREN 
DEN - IM - EINDAVSENT - FVNFHVNDERT - VND - SIBEN- 
ZEI-IENDEN - IAR - 
VOR - EIN - WILKVM - ZV - DHAVNEN - DARGESTELT ' VOR - 
"' Das irn Katalog der Sammlung Thewult, Cöln 1903, auf Tafel I, Nr. 53. abgebildete gleichartige Gefäß 
ist eine moderne Abiorrnung des Kasseler Originals. Diese Feststellung sowie die Photographie des Letzteren 
und die genaue Abschrift der Inschrift verdanke ich Herrn Direktor Dr. Boehlau in Kassel. 
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