von Wenzel II. dem
Kloster Königsaal
geschenkte, reich
mit Steinen gezier-
te Goldkreuz ist
sicher in Böhmen
gearbeitet worden.
Die Inventare der
Kirchen und Klö-
ster berichten von
zahlreichen, kost-
baren Erwerbungen ihrer
Vorstände, von Leuchtern,
Kannen, Becken, Monstran-
zen, Kelchen, Rauchfässern
und Ringen. Das wenigste
hievon hat sich in den Stür-
men der I-Iussitenkriege er-
halten. Was die böhmischen
Goldschmiede jener Zeit zu
leisten vermochten, beweist
aber der in späteren Tagen
allerdings vielfach umgear-
beitete Krumrnstab, welchen
Wenzel II. 1303 für seine Schwester
Kunigunde, die Äbtissin des St. Georgs-
klosters auf dem I-Iradschin in Prag, hat
anfertigen lassen. Wie viel Böhmen
der glorreichen Regierung Karls IV. an
Kunstförderung verdankt, wissen wir;
daß er auch den Prager Goldschmieden
wohlgeneigt und ein ständiger Arbeits-
Ausstellung alter Goldschmiedearbeiten im k. k. geber War und daß Sie ganz besonders
Österreichischen Museum, Kanne. von C.W., Graz . .
"89 (KM NL m45) vom zweiten Dombaumeister von Sankt
Veit, Peter Parler, beeinflußt wurden, ist
durch zahlreiche Zeugnisse belegt. Zur Anerkennung ihrer hochentwickelten
Leistungsfähigkeit hat Karl IV. ihnen 1378 die Infel des heiligen Eligius
geschenkt. Wie die anderen Gruppen von Künstlern und Gewerbsleuten
hatten sich auch die Prager Goldschmiede im XIV. Jahrhundert zu einer
festen Organisation vereinigt, ihre Satzungen sind von 1324, älter als die
der Plattner (1328) und der Maler (1348). Ferdinand I. bestätigte 1562 die
alten Zunftartikel und auch Rudolf II. tat 1596 das gleiche.
Wie es um die zur Ausstellung gelangten Königgrätzer Löffel und den
ebenfalls im dortigen Museum befindlichen Gürtel der Königin Elisabeth, der