34"
für deren Entwicklung maß-
gebend geworden. Braun hat
auf die aus dem XlV.Jahrhun-
dert stammende Monstranz
der Egerer Erzdekanalkirche
zu Sankt Niklas hingewiesen,
wie auf den im Kasseler
Museum befindlichen,
aus dem XVII. Jahr-
hundert stammenden
Strauß, der von Drach
in seinem Werk über
die Silberarbeiten des
dortigen Museums pu-
bliziert worden ist. Das
Egerer Beschauzeichen
ist von Bucher in seiner
„Geschichte der tech-
nischen Künste" und nach
ihm von Rosenberg bekannt-
gemacht worden. Braun hat
einige Auszüge aus den noch
Ausstellung alter Goldschmiedearbeiten im k. k. Österreichischen
Museum, Korb, von C. Chalupetzky, Wien 1824 (Kai. Nr. m62) vorhandenen Egeref Akten
publiziert. Die älteste Nach-
richt stammt aus dem Jahre 1574 und bezieht sich auf die Anwendung des
I3lötigen Silbers, was durch die „teueren Zeiten" begründet wird; 1584 er-
teilte die Stadt dem Handwerk eine Ordnung. Es wird das Nürnberger und
Egerer Gewicht und die Anwendung des 13lötigen Silbers verfügt. Zu Ende
des XVII. Jahrhunderts werden die Meister Bartel MalsdorHer, Martin Burg-
hart und Linhart Berger sowie Wilhelm I-Iohldorf genannt; schon 1636 fragt
der Prager Goldschmied Berchtoldt an, ob er, da seines Wissens in Eger kein
Goldschmied sei, daselbst arbeiten dürfe, 1737 wird Ignaz Strauß Meister,
1747 dem Josef Aycher durch kaiserliche Entschließung das Bürgerrecht
zum Zwecke der Ausübung des Goldschmiedegewerbes erteilt, 1770 der aus
Bayern stammende Goldschmied J. A. Kühbüchler als Bürger aufgenommen;
zu Ende der Achtzigerjahre des XVIII. Jahrhunderts werden die Meister
Christian Strauß und Karl Reitzner genannt.
Mit der Geschichte der mährischen Goldschmiedekunst hat sich Schirek
in seiner in den Mitteilungen des Mährischen Gewerbemuseums veröffent-
lichten Abhandlung (1894) und in seinem Werke „Die Punzierung in Mähren"
(1902) eingehend beschäftigt und uns sowohl über die Marken der einzelnen
Kunststätten als über einzelne Meister wertvolle Nachrichten vermittelt.
Brünn und Olmütz stehen voran. Vor allern Olmütz hat in der Geschichte
der österreichischen Goldschmiedekunst eine hervorragende Rolle gespielt.