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einen außerordentlichen Beitrag leisten zu
müssen, eine ausreichend große Wohnung,
die ohne jedwede Zugabe unter den gewöhn-
_, v, lichen Verhältnissen das Doppelte kosten
Hilf: i ' würde, er hat ein Stück Gartenland, zu dessen
l ililiil, Bebauung, da jahraus, jahrein die Tätigkeit in
der Fabrik nachmittags 5 Uhr aufhört, Zeit
Abb. S. Hauseingang in Luntley
. genug übrig bleibt. Es deckt ihm nicht bloß
den eigenen Bedarfi an Vegetabilien voll-
ständig, sondern es bringt, wie Bournville es
zeigt, gegebenenfalls sogar noch einen Über-
schuß. Der erzieherische und gesundheitliche
Einfluß einer derartigen Ausnützung der freien
Stunden liegt klar auf der Hand. Außer den
wenigen Tuberkulosekranken, die schon bei
Bezug der Wohnungen in Port Sunlight leidend waren, sind seither keine
"' England ist bekanntermaßen das Land des Fleischkonsums par excellence. Durch die Zunahme
des Vegetabilienbaues ist eine zunehmende Ernährung vegetativer Art ermöglicht, damit gleichzeitig die
Gelegenheit zu Ersparnissen geboten. In Boumville zum Beispiel ist der Fleischkonsum merkbar zurück-
gegangen, seit dessen Bewohner selbst vortreffliches Gemüse ziehen. Die Arbeitskraft der so Ernährten
ist nicht zurückgeblieben, der allgemeine Gesundheitszustand ein vortrefflicher, die Kindersterblichkeit, wie
schon im vorigen Aufsatz gesagt, äußerst gering. Allerdings spielt dort der Alkohol gar keine Rolle.
Man lebt abstinent. Port Sunlight hat eine Wirtschaft. Bei einer Bevölkerungsziffer von zirka 3000 Seelen
würden sich in Deutschland, der Schweiz u. s. w. wahrscheinlich zwanzig oder mehr Kneipen finden lassen.
Manche Handwerkerorganisationen Englands setzen Enthaltsamkeit vom Genuß geistiger Getränke als
Bedingung der Mitgliedschaft voraus. In Deutschland hat die Sozialdemokratie diesen Punkt bis dato nie berührt,
auch spielt bei staatlichen Wirtsehaftskonzessionen nur die Bedilrfnisfrage eine Rolle, nicht aber die Volks-
hygiene. ebensowenig der Alkohol als Exzeßerreger, die Rücksicht auf psychische Hygiene. Betrunkenheit gilt im
Gegenteil ja bei allen Kriminaliällen als rnildemder Umstand. justitia wird also rnit vollem Recht dargestellt
mit verbundenen Augen. Gerichtshöfe, Geschwornengerichte, aus Nichttrinkern zusammengesetzt, würden wahr-
scheinlich in vielen Fäl-
len anders urteilen, als
es jetzt der Fall ist. Die
Trinksitten eines großen
Teiles derakademischen
Jugend werden von vielen,
deren Urteilsbefähigung
als selbstverständlich vor-
ausgesetzt wird, ins spä-
tere Leben mit hinüber-
genommen, die Unsitte
der „Früh- und Spätschop-
pen",besondersinkleinen
Städten, als eine gesell-
schaftlicheUnterhaltungs-
möglichkeit kultiviert,
während sie doch ganz
anderemnichtgeradekul-
turiördernden Motiven
entspringt. Die gleichen
Leute aber, die solchen
Dingen fröhnen, wollen
vom Volk unbedingt
als Vertreter der guten
Sitte. als geistig Höher-
stehende betrachtet sein. Abb. g. Das "Gate-House", Moreton Old Hall
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