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war das Bild voll-
ständig; vieles, von
dem wir wissen,
blieb uns versagt,
vieles zweifellos
noch Vorhandene
unter den trotz aller
Verheerungen frü-
herer böser Zeiten
noch immer sehr
zahlreichen über-
lieferten mittelalter-
lichen, vor der Ein-
führung der genos-
senschaftlichen und
landesherrlichen Be-
schau entstandenen
Kirchengeräten ist
die Scheidung der
heimischen von der
fremden Arbeit noch
lange nicht voll-
zogen. Hier müssen
beim Aufbau einer
Geschichte der öster-
reichischen Edel-
schmiedekunst die
Hebel zunächst an-
Ausstellung alter Goldschmiedearbeixen im
k. k. Österreichischen Museum, Melker Kreuz,
Vorderseite, XIV. jahrhundert (Kat. Nr. 6)
muß erst noch aus-
geforscht werden.
Vor allem die kirch-
liche Kunst war nur
durch einzelne Ty-
pen vertreten und
gesetzt werden. Aber
trotz all dieser Män-
gel und Lücken war
die Repräsentanz
Österreichs hocher-
freulich und in vielen
Beziehungen über-
raschend. Ganz von
selbst, nicht etwa
weil wir uns des Er-
folgs der heimischen
Gruppe nicht sicher
fühlen durften, hat
sich die Ausdeh-
nung des Ausstel-
lungsrahmens auf
Arbeiten außeröster-
reichischerHerl-runft
ergeben. Wir be-
schränkten uns mit
einziger Ausnahme
der durch das Bres-
lauer Museum dargeliehenen Stücke preußisch-schlesischer Kunst auf in Öster-
reich befindliches Kunstgut. Hervorragende Sammler Wiens besitzen vor-