Ausstellung im Kunstgewerbemuseum zu Leipzig, vergoldetes silbernes Gießbecken rnit getriebenen Jagdszenen,
Arbeit des Leipziger Goldschmiedes Elias Geyer, um xüxo (Kat.Nr.5r)
Meereswogen. Die Kunstkammern der Fürsten und großen Herren jener Zeit
waren ja reich an derartig montierten Raritäten fremdländischer Natur und
Kunst. Ich erinnere an meine Besprechung ähnlicher Werke aus den Kunst-
karnmern der Schaffgotsche und T rachenberg, die auf der Breslauer Gold-
schrniedeausstellung 1905 zu sehen waren (Kunst und Kunsthandwerk 1906,
Seite 22g).
Ein weiteres Beispiel bietet die Kassette des Grünen Gewölbes, von
Geyer in Silber gefaßt, eine vorderasiatische Intarsiaarbeit des XVI. Jahr-
hunderts aus Perlmutter und Ebenholz, mit Rosetten und Blattzweigen.
Offenbar diente die Kassette einem sächsischen Fürsten als Reisenecessaire.
Sie enthält 34 Gebrauchsgegenstände, meist Speise- und Toilettegeräte von
Nürnberger Arbeit, deren Formen nahe Verwandtschaften mit dem gleich-
zeitigen Pommerschen Kunstschrank und den Geräten im Lobkowitzschen
Inventar zeigen. Es sind Salzfässer, Messer, Gabeln und Löffeln, eine Kristall-
kugel, Dosen, Tellerchen, eine Sanduhr, zwei schlanke venezianische Faden-
glasiiakons mit Stöpseln, ein Tinten- und Sandfaß, eine gravierte und grün ge-
beizte Beinbüchse mit Spielrnarken, ein Muskatreiber und eine Schreibtafel
etc. Ein großes ovales hier abgebildetes Gießbecken des Grünen Gewölbes,
dessen Kanne leider nicht nachzuweisen ist, ist ein prächtiges Specimen der
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