Tabakpfeifen etc. gemacht und in der Weise der
Meißener Vorbilder bemalt. Allmählich ging man
aber zu größeren Gefäßen über und nachdem
1756 ein großer Brennofen erbaut worden war,
konnte man daran gehen, ganze Speiseservice
zu verfertigen. Ein Service mit Jagdszenen, das
Fürst Dolgoruky erhielt, zählte zu den ersten ge-
lungenen Arbeiten dieser Art. 1758 starb Wino-
gradow und Woinow trat an seine Stelle. Gleich-
zeitig hatte ein Modelleur aus Meißen, Johann
Gottfried Müller, seine Dienste angeboten und
wurde als Arkanist angestellt. Nach dem Tode
der Kaiserin, 1762, ging die Fabrik aus der Hof-
verwaltung in die des Staates über und erhielt
in Professor Michael Lomonosow ihren Direktor.
Da die Bereitung der Farben großen Schwie-
rigkeiten unterlag, suchte man sie aus dem Aus-
lande zu beziehen und hatte namentlich in einem
Hamburger Maler namens Grote, der auch einige
Rezepte zur Verfügung stellte, einen hilfbereiten I-ßußhwrvlsf ßus-ißmJfhrefwäuAu-S
Vermittler. - Die einfarbige Malerei in Purpur, gisgüiziisebäfgi;
Grün, Schwarz oder Gold herrschte noch vor.
In dieser Weise wurden Blumensträuße, Landschaften und später auch Figu-
rale Vorwürfe, wie Rokokofiguren, holländische Bauern- und Kriegsszenen
in weißen Reserven auf vergoldetem Grund oder auf dem weißen Porzellan
ausgeführt. Manchmal wurden auch die Innenfiächen der Gefäße vergoldet.
Eine besondere Gruppe bildeten die
Chinoiserien. Auch Wappen, Mono-
gramme und Miniaturrnalereien, nament-
lich Porträte, kommen in dieser Periode
bereits vor.
Die Zustände an der Fabrik waren
indes nach dem Tode Winogradows
recht traurige geworden und besserten
sich erst mit dem Regierungsantritt
Katharina II. Die Kaiserin ernannte den
Leutnant der Garde Alexander Tsche-
potiew zum Direktor und dieser brachte
wieder einige Ordnung in den Gang der
Dinge. Aus Wien kam Josef Regens-
burg, von dem dort weilenden Grafen
Tschernyschew empfohlen, aus Meißen
der Bildhauer Karlowsky und als Werk-
Teller aus demjnhre x76: (Aus dem Werke über die _ __ _ _
kaiserliche Porzellanmanufaktur in St. Petersburg) mElStCf, dem hauptsachlich die BYOUZC-
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