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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 6 und 7)

JVI. 
parterre vorbei, das die Figur im Verhältnis noch erhöht und einem viereckigen Bassin, in 
dem auf zwei viereckigen Ständern halbrunde Marmorschalen Wasserstrahlen empor- 
senden. Auch in zwei rechteckigen Marmoreinbauten, die hübsch mit Reliefs geschmückt 
sind, springt und fällt reichliches Wasser, unter anderm aus vier von Putten gehaltenen 
Urnen. Plätschern des Wassers und Gesang der Vögel, dazu reichlicher Blumenschmuck 
in Beeten, die in dem Marmor des baulichen Rahmens eigens ausgespart sind. Wasser- 
pflanzen im großen Becken, grünes Rankenwerk über die Wände hin, mit dem Marmor- 
ornament wetteifernd, das auch zumeist Pflanzenmotive zeigt, sogar ganze Blumenkörbe, 
die als Eckabschlüsse der Hauptwände angebracht sind. Um die Statue her zieht sich im 
Halbkreis eine Wand, mit langem Inschriftstreifen unter der Attika, darauf die Worte: 
„Ihrer unvergeßlichen Kaiserin errichteten dieses Denkmal in unwandelbarer Liebe und 
Treue Österreichs Völker 1907." Abschließend die Jahreszahlen 1837 und x898. Die 
grüne Umfassung bilden hohe Treillagewände, die sich mit Feldahorn füllen werden, und 
dahinter sollen fünf hohe 
Pappeln den Blick gegen 
die unruhigen Massen des 
Burgtheaters begrenzen. 
Die 2-50 Meter hohe sitzen- 
de Figur ist aus einem roh 
15.000 Kilogramm, behauen 
8.000 Kilogramm wiegen- 
den Block Laaser Marmors 
gearbeitet. Der Künstler 
suchte nach einem Mittel- 
weg zwischen der wirk- 
lichen Erscheinung und der 
monumentalen Wirkung 
und das führte ihn zur Sti- 
lisierung oder vielmehr 
Idealisierung. So hat er an 
der Haartracht wesentlich 
geändert und die Stirnfran- 
sen durch antikisierende 
Scheitel ersetzt. Auch das 
Gewand ist frei erfunden; 
der obere Teil mit den auf 
der Brust gekreuzten Vor- 
derblättern und den weiten 
offenen Ärmeln erinnert am 
ehesten an ein japanisches 
Kimono; der untere Teil ist 
weitfaltig und drapiert sich 
gut. Der Schliff des Mar- 
mors weckt den Eindruck 
von seidenem Schimmer. 
Über der linken Schulter 
liegt ein leichtes Fransen- 
tuch, das auch die eine 
Lehne des einfachen Sitzes 
bedeckt. Auf der anderen 
Lehne liegen Rosen, da- Vase aus dem jahre 1830 
neben zwei Bücher, das (Aus dem Werke über die kaiserliche Porzellanmanufaktur in St. Petersburg} 
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