sich bei der Mehrzahl der Objekte auf das kleinste noch zulässige Maß beschränkt. Als
Nachschlagewerk zum Zweck des Vergleichs wird diese Publikation sowohl in Museen wie
in den Händen der Sammler ohne Zweifel ihren Zweck erfüllen, als abschließende Arbeit
kann sie und will sie wohl auch nicht betrachtet werden. J. Folnesics
MITTEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER-
REICHISCHEN MUSEUM so-
KÜRATORIÜM. Seine k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Ent-
schließung vom 2. Juni d. J. in Würdigung hervorragend verdienstlicher Leistungen
und erfolgreicher Mitwirkung bei der Errichtung des Kaiserin Elisabeth-Denkmals in Wien
dem Mitglied des Kuratoriums des k. k. Österreichischen Museums, Oberbaurat Friedrich
Ohmann, den Orden der Eisernen Krone dritter Klasse mit Nachsicht der Taxe allergnädigst
zu verleihen geruht; ferner haben Seine k. und k. Apostolische Majestät mit Allerhöchstem
Handschreiben vom 14. Juni d. j. in Anwendung des Grundgesetzes über die Reichs-
vertretung vom 2x. Dezember 1867, beziehungsweise des Gesetzes vom 26. Jänner xgo7
Allerhöchstihrem Zweiten Obersthofmeister, Geheimen Rate und Kämmerer Alfred Fürsten
von Montenuovo, Mitglied des Kuratoriums des k. k. Österreichischen Museums, die
erbliche Reichsratswürde allergnädigst zu verleihen geruht.
AHRESBERICI-IT DES K. K. ÖSTERREICHISCHEN MUSEUMS.
Der kürzlich zur Ausgabe gelangte Bericht des k. k. Österreichischen Museums über
das Jahr x9o6 beginnt mit der Feststellung der Ergebnisse der Hausindustrieausstellung.
Von ganz besonderem Werte für die Ausnutzung derselben erwies sich die seitens des
Unterrichtsministeriums veranlaßte Einberufung einer großen Zahl von Fach- und Gewerbe-
schuldirektoren und -professoren zum Zwecke des Besuches der I-lausindustrieausstellung.
Was den durch die Ausstellung bewirkten Aufschwung einzelner Industrien betrifft, so
war vor allem eine bedeutende Zunahme des Absatzes an gehäkelten Spitzen zu ver-
zeichnen, der rund 70.0o0 K betrug.
Ferner war die Ausstellung für die Weißstickerei namentlich in der Chrudimer
Gegend, wo sie an 3000 Frauen beschäftigt, für die Durchbrucharbeit der Gegenden von
Wallachisch-Meseritsch und Bleiberg, für die Passementerien aus Weipert sowie für die
Handweberei gewisser Gegenden nicht ohne Nutzen. Auch auf die Teppichindustrie im
Waldviertel, auf die Blumenfabrikation der Schluckenauer Gegend, die Grödener Heiligen-
schnitzerei und die Cortinenser Kleinkunst übte die Ausstellung ihren fördernden Einfluß
aus. Von besonderem Werte war die Vorführung bemalter Bauernmöbel der Alpenländer
aus der Barockzeit, die namentlich von Möbelfabrikanten sowohl aus Wien wie aus der
Provinz mit Befriedigung begrüßt wurde.
An diese Ausstellung reihte sich die auf Anregung Ihrer k. u. k. Hoheit der Frau
Erzherzogin Maria josefa veranstaltete Spitzen- und Porträtausstellung. Sie brachte eine
Übersicht über fast alle wichtigen Spitzentypen seit ihrer Entstehung im Orient und in
Italien bis in die neueste Zeit. Am Eröifnungstag dieser Ausstellung (24. März) wurde
nebst dem Katalog ein Kaiserin Elisabeth-Album, 31 Porträte weiland Ihrer Majestät der
Kaiserin Elisabeth enthaltend, ausgegeben.
Am 28. April besuchte Seine Majestät der Kaiser diese Ausstellung, welche auch
von mehreren anderen Mitgliedern des Allerhöchsten Kaiserhauses besichtigt wurde.
Vom xo. bis 24. ]uni fand eine Ausstellung von Schülerarbeiten der Kunstgewerbe-
schule des k. k. Österreichischen Museums statt. In 24 Abteilungen gegliedert, umfaßte sie
alle zur Verfügung stehenden Räume des Hauses und repräsentierte alle Abteilungen des
vorbereitenden Unterrichts, die Hilfsdisziplinen mit ÜbungsFachern, ferner alle Fach-