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wer je Ausstellungen gemacht und während der verwirrenden Einlieferung und
Ordnung der Ausstellungsobjekte in fliegender Eile einen Katalog herzustellen
hatte, weiß, daß es ohne Mängel und Unebenheiten hiebei nicht abgehen
kann. Trotzdem glauben wir nicht ganz erfolglos gearbeitet zu haben; wir
scheuten die große Mühe nicht, wo nur irgend möglich die Beschau- und
Meisterzeichen zu bringen und in der überwiegenden Zahl der Fälle auch zu
deuten. Herr Dr. Schestag hatte an dieser Arbeit wie an der Installation der
Ausstellung hervorragenden Anteil.
Von den 1409 Katalognummern entfallen zirka 550 auf Gegenstände
von nachweisbar österreichischer Herkunft. Sie erstrecken sich der Zeit
ihrer Entstehung nach auf die Epoche vom Mittelalter bis auf die Mitte des
XIX. Jahrhunderts. Empire- und Biedermeierzeit, also die Zeit nach der
Silbereinlieferung der Jahre 1806 und 18m, war naturgemäß quantitativ am
reichsten vertreten.
Die Absicht dieser Darstellung, welche zunächst der österreichischen
Produktion gewidmet ist, kann weder sein, schon jetzt den Hauptplan einer
Geschichte der heimischen Edelschmiedekunst zu entwerfen, die in Vor-
bereitung ist und geschrieben werden
soll. noch kann sie darin bestehen,
auch nur das Wichtigste, was wir
gesehen haben, im einzelnen zu be-
sprechen. Ich will nur einen Überblick
geben und Daten liefern und zusam-
menstellen, welche später ausführ-
licher und im Zusammenhang verar-
beitet werden sollen. Ein reiches Illu-
strationsmaterial wird diesen Mittei-
lungen zu gute kommen und sie aufs
beste ergänzen.
Wir beginnen mit Wien.
Camillo List hat in seinem im
XXXIII. Band der Berichte und Mit-
teilungen des Altertumsvereins zu
Wien veröffentlichten Vortrag „Zur
Geschichte derWiener Goldschmiede-
zunft" als Erster eine Reihe wertvoller
Notizen über die Altwiener Gold-
schmiedekunst zusammengestellt.
Schon unter den Babenbergern, denen
Wien und Niederösterreich so viel an
Kultur des Bodens und der Kunst zu
danken hat, waren Goldschmiede in
Wien ansässig. Der Codex traditio_ AusstellungalterGoldschmiedearbeitenim k.k.Öster-
_ _ teichischen Museum, Ciborium, böhrnisch. XIII. jahr-
num claustroneoburgensls nennt die hundert, Ständer xvl. Jahrhundert (K... m. S)