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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 8 und 9)

Flasche mit dem Vogel aus dem Jahre 1758, 
beziehungsweise die große Schenkkanne mit der 
Jagdszene aus dem Jahre 1725; beide im Linzer 
Museum. 
Um die Mitte des XVIILJahrhunderts treffen 
wir schon Stücke an, bei denen die weiße Fläche 
der bunten Malerei das Feld räumt. Die Figuren 
sind besser gezeichnet als früher, die Glasur da- 
gegen ist nicht mehr so schön. Deutlich geht 
hervor, daß die Hafner den technischen Teil der 
Arbeit vernachlässigten und tüchtigere Maler- 
gesellen zu beschäftigen suchten. Gleichzeitig 
erhalten die Erzeugnisse ein sämtlichen Gmun- 
dener Werkstätten gemeinsames Merkmal in 
Anwendung der Palmette als fortlaufendes Orna- 
ment. Es dient, in blauer Farbe ausgeführt, als 
Abschluß am Fuß- und Halsrand der Krüge, als 
Einfassung der Schüsseln (vergleiche den Krug 
mit dem heil. Sebastian und die Schüssel mit der 
Schäferszene). Auch das pokalartige Gefäß im 
Linzer Museum zeigt die Palmette am Becher als absteigendes, am Stengel 
als aufstrebendes Ornament gewählt. In der 
Folgezeit wächst, entschieden von der Ver- 
breitung und dem Weltruf der holländischen 
Fayence, speziell der Delfter Ware beeiniiußt, 
die Vorliebe für die blaue Farbe; gleichzeitig 
aber auch die Neigung, ihre Vorwürfe, die 
etwas phantastisch aufgeputzten Gärten und 
Landschaften als Motive zu wählen. Wieder- 
holt treffen wir in den Glasurbüchern jener Zeit 
die Bezeichnungen: „holländisches Blau", 
„holländische Glasur" an. Einfarbig blau be- 
malten Stücken begegnen wir häufig. Die 
Zeichnung anfänglich zart und mit peinlicher 
Genauigkeit ausgeführt - wie bei den beiden 
Tellern im Besitz des Verfassers - wird 
später kräftiger und flott (vergleiche die Flasche 
mit Schraubenverschluß). Teller und Schüsseln 
zeigen schon seit 1700 das auch für die Folge- 
zeit charakteristische Merkmal Gmundener 
Provenienz, den mit kurzen, kräftigen grünen 
oder blauen Strichen bemalten Rand. Das 
ßumPen-ßemamuö "Onmtslmg" Palmettenornarnent weicht nach wenigen 
s m; n r ' r Schleiß in _ _ _, . 
m er a 2:12:15"? Jahren in einer der Werkstätten dem Akazien- 
 
Humpen mit Medaillons auf Gitter- 
grund. Um xBz5. 

	        
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