' sie strenge geschieden, sie wirken in ge-
Fortschritte der Zeit ruhen. Noch aus rö-
mischer Zeit waren große Gold- und Silber-
vorräte im Land, unter Karl dem Großen
war viel Beute den Avaren abgenommen
und in Spanien gemacht worden, man be-
ginnt in den deutschen Strömen, Rhein und
Donau, nach Waschgold zu suchen und in
Böhmen werden Goldminen entdeckt und
betrieben. Auf den königlichen Domänen
hat laut dem Capitulare de villis der Amt-
mann für Vorhandensein und unaufhörliche
Arbeit geschulter Edelmetallhandwerker zu
sorgen, von den anderen Arbeitern werden
meinsamer Arbeit auf dem Boden einer
festen Tradition, die sich immer weiter ent-
wickelt. So hoch ist die Schätzung der
Kunst gestellt, daß Fürsten und Edle sich
mit Vorliebe in persönlicher Übung ihr zu-
wenden und ebenso auch Kirchenfürsten
nach dem Vorbild des heiligen Eligiiis, des
Bischofs von Noyon (geboren 588, gestorben
65g) der aus römischer, altchristlicher Fa-
milie stammend, zu Limoges die Gold-
schmiedekunst erlernte und der Schutz-
patron ihrer Meister wurde. Und in den
Klöstern, vor allem denen der Benediktiner,
finden schon zu Beginn des IX. Jahrhun-
derts, so in St.Gallen, neben vielen anderen
Werkleuten zahlreiche geschickte Gold-
schmiede Schutz, Arbeit und geistige Ausstellung alter Goldschmiedearbeiten im
. . .. . k.k. Österreichischen Museum, Becher, Augs-
rung. Aus ihrer Mitte geht spater Ja auch bu,g,xv_jah,hundm (Kam N, „m
jener Theophilus hervor, dessen Schedula ,
diversarum artium einer Beschreibung aller damaligen Kunstgewerbe und zur
Hälfte der Goldschmiedetechnik allein gewidmet ist. Unter Otto I. werden die
sächsischen Länder Hauptsitz unserer Kunst. Bischof Bernward von Hildes-
heim, selbst Künstler, übt hier und weit hinaus ins Reich mächtigen Einfluß.
In den Werkstätten der Goldschmiede erhebt sich der romanische Stil in der
Kleinkunst zu höchster Vollendung und von hier aus gehen die stärksten
Anregungen für alle Gebiete des Schaffens aus. Der Eintritt vieler Freien
in die Reihe der Mitarbeiter hängt mit der Veränderung zusammen, welche
sich am Ende des XI. Jahrhunderts in der Volkswirtschaft vollzieht. Es be-
ginnt die Entwicklung von Handel und Marktverkehr wie für jedwede andere
Produktion im Gewerbe, so auch für die Goldschmiedekunst, und damit steigt
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