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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 8 und 9)

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als Stecher stand er in Ehren. Melchior Bayer wurde 1525 Meister und starb 
1577, er schuf unter anderem für den König von Polen Sigismund II. eine 
große silberne Altartafel, wahrscheinlich nach einem Entwurf von Peter 
Flötner und unter Mitwirkung von Pankraz Labenwolf. Jakob Hoffmann, 
Meister seit 1533, gestorben 1564, wird von Neudörfer als ein Wappenstein- 
Schneider, aber auch im Treiben, Gießen und Schmelzen hervorragend ge- 
nannt, er soll für verschiedene Höfe der Zeit große Aufträge ausgeführt 
haben. Von Doppelmayr wird ein Hans Maslitzer hervorgehoben und von 
ihm gesagt, daß er vor allen Goldschmieden der Zeit genug zu tun fand, er 
arbeitete allerhand in Gold und Silber und soll durchbrochene Arbeit be- 
sonders rein und scharf zu gießen verstanden haben. In allem, was die Kennt- 
nis des Münzwesens betraf, war er ein Kenner ersten Rangs, seine Probier- 
wagen und Probiernadeln waren vortrefflich; er starb 1574. 
Von den Meistern des XVlLjahrhundet-ts nennt Doppelmayr zunächst 
den Valentin Maler als hervorragenden Goldschmied, der gleichzeitig auch 
Maler, Bildhauer, Eisenschneider gewesen und schöne Schaumünzen hervor- 
gebracht hat; er ist 1603 gestorben. An erster Stelle steht in diesem Jahr- 
hundert Hans Pezold, berühmt durch seine Pokale und Tafelgeschirre, er 
wurde 1591 Genannter, 1610 kam er in den 
kleinen Rat und starb 1633. Von ihm wird be- 
richtet, daß er den für Rudolf II. hergestellten 
künstlichen Brunnen, wohl den oben genannten 
Lustbrunnen Jamnitzers, in besseren Stand 
gesetzt habe. Schlager aber teilt auch mit, daß 
Pezold 1611 dem Kaiser einen Springbrunnen 
um 2087 Gulden lieferte. Ob das ein anderer 
war oder die Reparatur jenes Werkes damit 
gemeint ist, läßt sich nicht mehr feststellen. 
Auch von dem Meister Hans Vodem wird 
berichtet, daß er 1626 „für Aufrichtung des 
silbernen vergolten Brunn im Garten der Purkh 
hie 500 8., den Rest 1630 Summa 1075 H." 
erhalten habe. 
Eine große Rolle spielen die Meister 
Christoph Ritter und sein Sohn Paul Hiero- 
nymus. Neudörfer nennt den ersteren „einen 
sehr künstlichen Mann", einen treHlichen Pos- 
sierer und Eisenschneider; er hat unter an- 
derem die Wappen zur Ehrenpforte des Kaisers 
Leopold gefertigt und es wird weiters von 
ihm berichtet, daß eines seiner berühmtesten 
Werke ein großes Lampet (Tafelaufsatz?) Ausstellung alterGoldschmiedearbeiten 
gewesen sei, das die Diana mit ihren Nymphen "n "' k' ös"'"ichisch'n M""""" 
_ n Becher von einem Reiseservice, Augs- 
vorgestellt habe. Er soll durch seine Entwurfe burg, xvin. Jahrhundert (Kat. m. 312) 

	        
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