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kommende Tep-
pich ist erst-
lich nachweis-
lich in Spanien
gefunden wor-
den, dann stim-
men Innenmu-
ster und Schrift-
borte auffallend
mit einer be-
stimmten Gat-
tung spani-
scher Web -
stoffe überein,
zum Beispiel
mit dem goldbro-
katenen Grab-
gewand des
Infanten Don
Philipp (gestor-
ben 1252), aus
der Kirche von
Villalcazar de
Abb. 2:. Bruchstück eines spanischenTeppichs des XV. Jahrhunderts im Kaiser Friedrich- _ _
Museum zu 12mm (Photographie von Dr.W.Vöge) Sirga bei Pa1en-
cia (Abb. 22).
Die kleinen Borten des Teppichs mit ihren geometrischen Mustern, mit kon-
turierten kleinen Sternen und Dreiecken erinnern an die geometrischen spa-
nischen Fliesenmuster des XIV. und XV. Jahrhunderts; noch auffallender ist
die Berührung mit spanischen Fliesen in der zweitgrößten Borte, die sich aus
quadratischen Feldern mit den verschiedenartigsten Darstellungen zusammen-
setzt. Da sehen wir neben uns bekannten geometrischen Fliesenmustern,
neben Sternen und Kreuzen auch figürliche Darstellungen: Tauben und
Adler, wie sie in gleicher Form die kleinen Fliesen aus einem Kloster bei
Segorbia": wiederholen, ferner Menschen und Vierfüßler, letztere meist in der
merkwürdigen, langgestreckten und primitiven Form, wie wir sie von einer
Gattung seltener andalusischer Gefäße des XV. Jahrhunderts, der Fayencen
von Puente del Arzobispo, kennen. Auch das Wappen von Kastilien, das
dreitürmige Kastell, Endet sich in einem der Bortenquadrate wiedergegeben.
Wir müssen es uns in diesem Zusammenhang versagen, auf diese Dar-
Stellungen des Teppichs näher einzugehen und weitere Analogien mit der
spanischen Kunst nachzuweisen, was nicht allzu schwer fiele. Die Umrahmung
des Wappens im Achtpaß sei endlich noch als spanisch hervorgehoben;
sie findet sich zum Beispiel in gleicher Form mehrfach in der Portalumrahmung
4' Abgebildet bei R. Forrer: Fliesenkeramik. Straßburg IQOL Tafel XXXIII und XXXIV.