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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 11)

ten ruuoreuern, naruoer 
als oberen Abschluß eine 
derbe, der Schweifung 
folgende Querleiste mit 
überragendem, scheiben- 
förmigem Abschluß an 
den Seiten. 
Die vornehme Ein- 
fachheit des frühen Cin- 
quecento zeigt ein weiterer 
Schemelstuhl mit Brett- 
füßen, die unter dem Sitz 
zu einer Art Kasten ge- 
staltet sind (Abb. 65). Ge- 
rade das schlichtArchitek- 
tonische des Aufbaues, die 
feinen Formen und Ver- 
hältnisse des sparsamen 
Zierats lassen auch dieses 
Stück als ein für alleZeiten 
mustergültiges Möbel er- 
scheinen. 
Des Zusammenhangs 
der Form halber seihier ein 
dem späteren XVI. Jahr- 
hundert angehöriges, mei- 
nes Erachtens aus stilisti- 
schen Gründen - die et- 
Abb. 80. Spanischer Armlehnstuhl, spätes XVLjahrhunden. Höhe wasplumpeDul-chfühl-ung 
um Biene 0'535 Mem des ornamentalen Teiles, 
die Gestaltung des Wappens an der Rücklehne scheinen mir besonders dafür 
zu sprechen (Abb. 66) ä nach Südtirol zu setzendes Stück eingereiht. 
Die gebräuchlichste Form des Klapp stuhls, dem wir, einen geraumen 
Zeitabschnitt zurückspringend, uns nun zuwenden wollen, war im XVI. Jahr- 
hundert, das damit bewußt oder unbewußt an antike Tradition sich anschloß, 
eine Art mit weicher beweglicher Rück- und festen Armlehnen. Daß der 
Klappstuhl im zeremoniellen und besonders im kirchlichen Leben, hier meist 
ohne Lehnen, von der spätrömischen Zeit bis zum Ausgang des Mittelalters 
ununterbrochen in Gebrauch geblieben, darüber geben uns die bildlichen 
Darstellungen der verschiedenen Epochen Zeugnis. Der Typ des XVLJahr- 
hunderts, wo der Faltstuhl wohl erst allgemeines Hausmöbel wurde, in 
schwerer massiger Bauart, wie wir sie bereits beim „Sgabello" kennen
	        
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