lernten, besteht aus S-för-
migen gekreuzten Stab-
paaren, die zwei von
außen sich berührenden
Halbkreisen in ihrer Zu-
sammensetzung sich nä-
hern. Die Endungen der
geschwungenen Stollen
gehen im oberen Teil
bis über den Sitz, der hän-
gend zwischen ihnen be-
festigt wird, und zwar bei
der vorherrschenden Art
mit Rückenlehne, hinten
höher als vorn. Von den
verlängerten höheren
Rückenstollen schwingt
sich dann meistens in
schwacher Schweifung
die Armlehne zu den
niedrigerenVorderstollen
hinab. Die Rückenlehne
besteht aus einem dün-
nen, rechteckigen mit
Leder oder Stoff be-
spannten Kissen, um das
Zusammenklappen des
Stuhls zu ermöglichen.
Die unverhältnismäßige
Schwere des hölzernen
Gestells, welche sich
durch mehr als andert-
halbhundert Jahre erhält,
ist nicht nur historisch, aus den allgemein schwereren Möbelformen des
Mittelalters zu erklären, sondern auch dadurch, daß bei den stark geschweif-
ten Gestellen die ausgesägten Stollen stark genommen werden mußten, da
sie sonst bei der fortlaufenden Unterbrechung des Laufes der natürlichen
Holzfaser einer starken Belastung nicht stand gehalten hätten. Die künst-
lerische Dekoration des Holzwerks beschränkt sich bei dieser Art von
Stühlen auf leichte Schnitzerei der Vorderüächen des vorderen Stollen-
paares mit sinngemäßer Hervorhebung des Kreuzungspunkts und ebenso
der Armlehnen an ihren Ober- und äußeren Seitenteilen, sowie der Endi-
gungen derselben. M Die Figdorsche Sammlung besitzt von dieser Art eine
ganz wundervolle Auswahl, wie sie kaum in solcher Zahl und Qualität auf
Ablmäx. Spanischer Armlehnstuhl, um xöoo. Höhe 1,04, Br. 0,625 Meter