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sich auf dem Stuhl Leo X. auf dem Raffaelschen Porträt im Palazzo Pitti in
ganz ähnlicher Form finden. Die dem Holzwerk sich übrigens in Art und
Farbe ausgezeichnet anpassende Ausstattung des Lederrückenteils mit ihrer
in schweren Barockforrnen gehaltenen Goldpressung,
Sitz, Benaglung und Fransenwerk dürften von einer
geschicktenErneuerung des Stuhls um 1620 herrühren.
Schade daß das ehemals in Mitte des Lederrückens
Abb. 89. Französischer Schemelstuhl, um Abb. go. Französischer Lehnstuhl, um x7oo.
xGao. Höhe 1,065, Breite o,4r Meter Höhe x,xr, Breite 0,49 Meter
gemalte Wappen verschwunden ist (Abb. 74). - Das zweite hochinteressante
Exemplar (Abb. 75) bietet in den Formen des I-Iolzgestells mit hübscher
Drechslerarbeit an den Vorderstollen unten und unter den Armlehnen, den
gestürzten Akanthuskonsolen ein geradezu typisches Beispiel des „poltrone"
der Spätrenaissance. Auch hier ist die im XVII. Jahrhundert aufkommende
kastenartige Lederbespannung und das große Rückenfeld charakteristisch.
Besonderes Interesse gewinnt dieser Stuhl durch seine Lederbespannung