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Brünn mag um 1600 entstanden
sein (Abb. 103). Die flachen ge-
schweiften Stützen haben hier
gepolsterte Querstäbe mit Roset-
ten an den Endigungen als eine
Art niedriger Seitenlehnen. Aus
der alten Militärkirche in Brünn
stammt das reichste Faldistorium,
an dem sich zwischen dem hoch-
gezogenen hinteren Stützenpaar,
das wie das vordere in Löwen-
köpfe endet, eine
niedrige Lehne
entwickelt, mit üp-
pigem Akanthus-
blattwerk und dem
MonogramrnChri-
sti in einem mitt-
leren Medaillen.
Das wirklich vor-
nehm prächtige
Möbel, aus Nuß-
baumholz, besitzt
noch die alte röt-
liche Bemalung
(Abb. x04).
Unter einer
Anzahl einfacher
Faltschemel mit
geraden Leisten
und Verspreizung
in der Kreuzungs-
achse und am
Boden, die wohl
sämtlich demXVII.
Jahrhundert ange-
hören und deren
Lokalisierung sich
eben wegen ihrer
Einfachheit sehr
schwierig gestal-
tet, ragt einer - übrigens von demselben Vorbesitzer wie die andern in
München - hervor, dessen gerade Pfosten und breite unteren Verspreizungs-
bretter an den Außen- und Innenseiten mit äußerst fein gezeichneten mehr-
Abb. uz. Deutscher Polsterlehnstuhl, um 1700. Höhe 1,36, Breite 0,58 Meter