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Full text: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 11)

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renaissance zuwenden, so muß der Betrachtung das Geständnis vorausgehen, 
daß Deutschland nicht an der Spitze, sondern am Ende der Zivilisation, 
wenigstens nach der Richtung der Sitzmöbel, marschiert. Das XVI. Jahr- 
hundert zeigt überall und in allenTypen der Sitzmöbel die Übernahme fremder, 
und zwar italienischer Formen. Um die Wende des XVI. und XVII. Jahr- 
hunderts tritt insofern eine Wandlung ein, als außer den italienischen, die 
wieder von diesen beeintiußten niederländischen, besonders Handrischen 
Möbel und daher auch Stühle als Modevorbilder in die Erscheinung treten. 
 
Abb. 12a. Bauerustuhl, XVILJahrhunden. Höhe 0,87, Abb. In. Bauemstuhl, XVII. Jahrhundert. 
Breite 0,6 Meter Höhe 0,86, Breite 0,45 Meter 
Weniger Einwirkung auf deutsche Verhältnisse hat die hochentwickelte 
französische Möbelkunst gehabt. Der niederländische Eintiuß blieb, was aus 
den geographischen Verhältnissen sich ja leicht erklärt, übrigens mehr auf 
Niederdeutschland beschränkt. 
In den bürgerlichen Familien - der kleine Stadt- und Landadel gehört 
natürlich auch hieher - macht sich aber mit dem XVII. Jahrhundert eine 
Abspaltung des Geschmacks geltend. Mit dem Beginn des XVII. Jahr- 
hunderts tritt in den mannigfachsten Spielarten eine Sitzmöbelform für mehr 
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