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diesen Typus. Besonders geschickt kommt das Krautblattornament in einem
weiteren Stuhl (Abb. 124) zur Verwendung. Die ebenfalls, besonders in
späten wirklichen Bauernstühlen Mittel- und Süddeutschlands verwendete
herzförmige Öffnung, gleichfalls umrahmt von Akanthuslaub, zeigt ein Stuhl,
der über der Öffnung auf einem von einer Muschel bekrönten Wappenschild
zwei gekreuzte Fische zeigt, wohl ein Stück der Einrichtung aus einer Fischer-
Abb. rgffirolerßauernstuhl. Ende des XVXII. Abb. x35. Bauernstuhl (rheiniseh?), von 173g. Höhe
Jahrhunderts. Höhe 0,96, Breite 0,32 Meter 0,91, Breite 0,51 Meter
zunftstube. Eine recht hübsche Lösung der Lehnendekoration mag den
Schluß dieser Reihe bilden. Bei diesem aus Salzburg stammenden Stück
(Abb. 125) ist die Lehne aus einer über eine Kartusche sich aufbauenden
großen Muschel oder palmettenförmigen Bildung entwickelt.
Den Stühlen mit rein ornamentaler Zier in den Schnitzereien reihen
sich diejenigen mit Wappenschmuck an. Auch hier bildet Kartuschen- und
Laubwerk die Umrahmung. Da das Wappen naturgemäß die Mitte der