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Volltext: Monatszeitschrift X (1907 / Heft 12)

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drei Lebensalter" mit einem der Hallgarten-Preise bedacht, die für die besten 
Bilder von Malern unter 35 Jahren bestimmt sind. Das Bild zeichnet sich 
durch harmonischeFormen und Farbenschönheit aus, die Ballin's Arbeiten 
charakterisieren. Auch Edmund W. Graecen hat für sein verdienstvolles 
Bildnis eines alten Mannes einen Hallgarten-Preis zuerkannt bekommen. Im 
übrigen war auch diese Ausstellung nicht reich an Figurenbildem. Einige 
der Verdienstvollsten seien hier noch kurz erwähnt: Porträt des Prinzen 
Heinrich von Robert V. Schwill, das eigenartige, fast grausige Bild des 
Mystikers E. W. Deming „Der Geist des Hungers", Chas C. Curran's von 
gesunder Kraft zeigendes Mädchenbild, „Die Bernsteinkette", Homer Boss" 
„Mädchen mit Fächer", John G. Sargenfs Porträt des Pfarrers Endicott 
Peabody, das indes nicht ganz auf der Höhe der übrigen Werke dieses 
Meisters der Bildniskunst steht. Wm. S. Whittemords Kinderbildnis und 
 
Gruppe aus der keramischen Ausstellung in Newyork x9o7. Gefäße, modelliert von Elisabeth R. Hardenbergh 
Howard Gardiner Cushing's Frau in Weiß, sowie John da C0sta's liebliche 
Pierette. 
An Skulpturen waren die beiden akademischen Ausstellungen durchaus 
nicht reich. Unsere besten Bildhauer, die auch früher hier schon Erwähnung 
gefunden, waren auch diesmal vertreten. Isidor Konti, Adolf A. Weinmann, 
Charles Grafly und der Tierbildhauer Fred. G. R. Roth. Als Neuerscheinungen 
möchte ich vor allem drei Frauen erwähnen, die plötzlich mit originellen 
Arbeiten in den Vordergrund getreten sind. Die junge Evelyn Longman als 
tüchtige Porträtkünstlerin, Edith Woodman Buroughs, die sich an die Antike 
anlehnt und mit Vorliebe klassische Motive wählt, und vor allem Abastenia 
St. Leger Eberle, eine junge Künstlerin, die hier geboren ist und hier studiert 
hat, die aber ihre besondere Begabung der französisch-deutschen Bluts- 
mischung zu verdanken scheint. Ihre Arbeiten, obgleich meistens in kleinem 
Format gehalten, sind von eigentümlicher Lebendigkeit, der zugleich Groß- 
zügigkeit nicht fehlt, so daß dieses junge Weib zu großen Hoffnungen be- 
rechtigt. Die Künstlerin ist modern im besten Sinn, sie hat nichts Konven- 
tionelles, alles ist erfüllt von lebensvollem Temperament und seelenvoller Tiefe.
	        
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