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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 1)

das in der Kreuzensteiner ]agd- 
kammer vorhandene, so seltene 
Exemplar eines aus Blei gegos- 
senen F alkenkopfs als Original- 
form zur Herstellung der Hauben. 
Das Geschuh der Vögel bestand 
aus dem kurzen, etwa Fingerlangen 
Wurfriemen, mit dem 
der Falke beim An- 
blick des Reihers, 
der Ente oder son- 
stigen Wildes ge- 
worfen wurde, und 
dem langen Riemen, 
des „Lancvezzel", 
die ihm der Jäger 
vor dem Steigen 
abnahm. Die paar- 
weise zusammen- 
gebundenen Vogel- 
Hügel sind Feder- 
Pulvernasche in Hufeisenform. braunes gepunztes Leder, . . . 
XVL Jahrhundert spiele, mit denen die 
Falken abgerichtet, 
beziehungsweise ungehorsame Tiere gelegentlich der Jagd 
wieder auf die linke, mit dem Falkenhandschuh bekleidete 
Hand zurückgelockt werden konnten. Dort wurden sie dann 
geatzt und neuerdings gehäubt. 
Ein wichtiges Requisit der Falkenjäger und ihrer Knechte 
war die Falkentasche. Man trug sie an der rechten Seite und 
darüber das Federspiel. Kreuzenstein besitzt einige sehr gute 
Exemplare. Die Tasche „caneria" ist in der Regel doppelseitig 
und die eine Hälfte mittels Bügel schließ- und auch versperrbar 
oder als Zugtasche hergestellt. Derjäger trägt darin eine zweite 
Räuschhaube, Reserveriemen und kleine Werkzeuge, während 
er im offenen Taschenteil die Atzung für den Falken und das 
Luder für das Federspiel, eventuell geringere Jagdbeute, wie 
Hühner und Sperlinge, verwahrt. In Wien fertigten solche 
Falkentaschen die Taschner „an dem Liechtensteg", die mit 
den Gürtlern wiederholt in KonHikt kamen, weil an den Taschen 
allerlei Gürtlerarbeit und Beschläge anzubringen war und 
solches diese für sich in Anspruch nahmen. Falkentaschen 
wurden ursprünglich in der Bürgerschranne feilgehalten, später 
bestand ein eigenes Taschnerhaus am Lichtensteg 4. Zur Her- Hi" "s mm" 
_ bein gedreht, 
stellung verwendete man weiches Leder, seltener kostbare xVLjahrhunden 
 
	        
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