Snuhatz, Federzeichnung. um 1530
klingendes Geschmeide auf dem Hut und an den Steigbügeln Schellen, damit
der Falke, falls er das Feld verloren, sich leichter orientiere. Im XV. Jahr-
hundert begleitete man seinen glücklichen Stoß mit Pauken und Trompeten,
welche Instrumente schon bei Beginn der Jagd zum Aufscheuchen des Wildes
in Verwendung genommen wurden.
Eine Reihe von Halsbändern erklärt uns die Adjustierung der Hunde
zur Jagd. An ein Halsband wurde das, bisweilen zwölf Klafter lange, im
frühen Mittelalter oft aus Seide gefertigte und reich gestickte „brackenseil"
befestigt und so der Leithund zur Aufsuche des Wildes geführt. Er hatte
unter all den vierbeinigen Jägern die wichtigste Rolle und seine Auswahl
erforderte große Fürsorge. Weiße, nur wenig geüeckte Tiere schätzte man
besonders hoch: „ein bräkelin, daz niht schoeners mohte sin, daz was blanc
überal". Dieser Rasse entstammte der berühmte Souillart, aus dessen Nach-
kommenschaft mehrere Jahrhunderte später Blanche die Zierde der Meute
Ludwig XV. wurde. (Gemälde von J. B. Oudry im Louvre.) Lederne Hals-
bänder des XVI. und XVII. Jahrhunderts tragen in der Regel die Initialen
des Besitzers, waren auch in einzelnen Fällen mit I-Ialbedelsteinen besetzt.
Die Hunde wurden paarweise damit gekoppelt. Für die Jagd nach dem Raub-
wild, den Bären, Luchs und Wolf, erhielten sie Stachelhalsbänder, oft wirk-
liche Meisterwerke der Schmiedekunst, bisweilen auch noch zum Schutze
des Körpers, namentlich bei der Sau- und Bärenhatz, einen Panzer, das heißt
eine Jacke aus Leder mit Metallknöpfen besetzt oder eine solche aus
Leinen mit eingenähten Eisenringen oder von einem Drahtgeflecht über-
zogen. Dieses Schutzkleid bestand aus Brust-, Rücken- und zwei Lenden-
teilen, führte auch die Bezeichnung „Saupanzerß und hießen derartig