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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 1)

Die Bearbeitung des Leders in den beiden Techniken des Treibens und 
Schneidens eignete sich vorzugsweise zur Herstellung von Pulverüaschen, 
Messerscheiden, Bolzenköchern, Taschen für Jagdpistolen. In den deutschen 
Ländern hat sich das Gewerbe in dieser Richtung allerdings nicht so aus- 
giebig betätigt, wie in Oberitalien, Spanien und Südfrankreich, wo Leder- 
waren eine künstlerische, auf lange Entwicklung zurückblickende Behandlung 
erfuhren und ein wichtiges Ausfuhrobjekt nach Deutschland bilden konnten. 
Bei den Jagdhörnern haben wir zwischen Jagdhorn im engeren Sinne 
und Hifthom zu unterscheiden. Im XV. Jahrhundert waren beide wenig 
geschwungen und wurden bei der Fußjagd an der rechten Hüfte, vom Reiter 
 
Heiliger Hubertus, Hochrelief in Holz mit Vergol- Hirschleuchter aus Messingbronze, um 1500 
dung, norditalienisch, XVLJahi-hundert 
auf dem Rücken getragen. Das Tragband, die I-Iornfessel oder der Hift- 
riemen ging über die Schulter und war das I-Iorn entweder direkt oder mit 
Seidenschnüren kreuzweise an diesem Schulterriemen befestigt. S0 sehen 
wir es in den Miniaturen des vom Grafen von Foix 1387 verfaßten Jagd- 
lehrbuches. (Handschrift aus dem XV. Jahrhundert.) Später im XVI. und 
XVII. Jahrhundert wächst die Größe und das Maß des Schwunges, die dann 
im XVIII. Jahrhundert so ausarteten. Das Material ist Büffelhom, Elfenbein, 
Kupfer oder Messing mit beschränkter Ausschmückung des Mündungsreifens 
und der Ortbänder. Die kostbaren Jagdhörner im Münsterschatz zu Aachen 
(Karl dem Großen zugeeignet), im I-Iofmuseum zu Wien (angeblich eine 
Spende des Landgrafen Albert III. von Habsburg an ein Kloster) waren
	        
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