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Tucher in Briefen an ihren Bruder Hieronymus. Ein eifriger Vogelfänger
war Michael Behaim, der sich 1496 einen eigenen Vogler, Wolf von Fisch-
bach, hielt. Als Lockvögel dienten ihm Finken und Amseln; für seinen
Vogelherd bestellt er „SchnepfengarrW, „Kramentvogelgarmß „Vogel-
trogelein", Pflöcke und Zugleinen. Auch die Jagd mit dem Uhu, weiters
der Vogelfang mit dem Kloben fand im Mittelalter viele Freunde.
Weil es der Raum nicht zuläßt, auf eine genaue Beschreibung der ein-
zelnen Jagdgeräte und Waffen, die viele Hunderte zählen, hier einzugehen,
wurde für eine bildliche Wiedergabe sämtlicher in Form und Technik
Hasenjagd mit dem Kolbenpfeil, Federzeichnung in der Manier Aug. Hirschvogels, um x550
typischer Objekte Sorge getragen. Mehrere, die Wand der Jagdkammer
schmückende Handzeichnungen werden mit ihren hübschen Jagddarstellun-
gen den Gebrauch der Waffen in bester Weise erläutern. Von einer Schil-
derung des gotischen, größtenteils aus Tirol und Oberitalien stammenden
Mobiliars, der zahlreichen I-Iolzschnitzwerke und Textilien muß aus eingangs
erwähnten Gründen abgesehen werden, desgleichen von einer Aufzählung
der vielen Jagdtrophäen, die in erster Linie hauptsächlich den Jäger inter-
essieren. Es erübrigt daher noch, aus den sogenannten Raritäten, wie sie
auch schon in früheren Zeiten eine Zierde alter Jagdkammern waren, einiges
herauszugreifen. Hier fallen vor allem die Überreste eines in der Mammut-
periode lebenden Riesenhirsches auf, Schädel, Geweihstange und vier Kiefer
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