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DIE AUSSTELLUNG DER NATIONAL COMPE-
50- VON P. G. KONODY-LONDON Sie
NTER den vielen Kunstgewerbeausstellungen,
welche alljährlich in London stattfinden, nimmt
die der National Competition eine ganz eigenartige
und höchst wichtige Stellung ein. An diesem Wett-
bewerb beteiligen sich nämlich all die zahlreichen
technischen und Kunstschulen des Landes unter
dem Regime des Erziehungsministeriums, deren
Schülerarbeiten einem Komitee der erstklassigen
künstlerischen und kunstgewerblichen Größen
Englands zur Prüfung und Gutheißung vorgelegt
werden. Die Ausstellung selbst, obgleich deren Katalog nahe an 2000
Nummern enthält, repräsentiert nur einen geringen Teil der an dem Bewerb
teilnehmenden Arbeiten, die sich heuer auf nicht weniger als rund 15000
Werke von 43g Schulen beliefen. Nur für die preisgekrönten oder wenigstens
lobend erwähnten Werke wird in den Ausstellungsräumen Platz gefunden,
so daß dem Besucher nur das Beste vor Augen geführt wird, was während
des jahres unter der Anleitung der Kunsthandwerkschulen Englands ge-
schaffen wurde. Die bildenden Künste und speziell die Malerei sind hier
schwach vertreten, was wohl hauptsächlich darin seinen Grund hat, daß der
größte Teil der Schüler nur die Abendklassen besuchen kann, denn der
Hauptzweck der Anstalten unter der Zentralleitung von South Kensington
ist die Fortbildung derjenigen, welche tagsüber auf kunstgewerblichen und
technischen Gebieten beschäftigt sind. Außerdem kommt da wohl auch noch
der sprichwörtlich praktische Sinn des Engländers ins Spiel, der wohl er-
kennen muß, wie gering bei der enormen Überproduktion auf dem Gebiet
der Malerei die Chancen für den Schüler sein müssen, der unfähig ist, seine
mühsam erworbenen Kenntnisse auf industriellem Felde zu verwerten. A Der-
selbe praktische Sinn äußert sich in dem Bestreben, den Kunstunterricht in
gewissen Industriemittelpunkten direkt auf die Beach-
tung jener Industriezweige zu lenken, welchen die be-
treffende Stadt oder Provinz ihren Wohlstand verdankt,
und die Schüler zur Ausführung
ihrer Entwürfe im richtigen Mate-
rial zu ermuntern. Auf letzteren
Punkt wird bei der Preisverteilung
besondere Rücksicht genommen
und die originellste und in sich
selbst gefälligste zeichnerische
Idee, die dem Material nicht ge-
nügend Rechnung trägt, muß häu-
William Blackband, Bir-
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