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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 1)

Birmingham. - Außer diesen sind noch zu nennen eine schöne Silber- 
schüssel von Miss Anny E. Boal aus Leeds, deren I-Iauptfehler in dem Miß- 
Verhältnis zwischen der schweren soliden Schale und dem dünn durch- 
brochenen Rand liegt; ein geschickt ausgeführtes Sgraftitopaneel von Mr. 
I-Iarry Tittenson aus Burslem; eine sichtlich unter Voyseys Einßuß ent- 
standene Seidendraperie von Mr. Arthur Pearson aus Macclesfield und ein 
Seidenbrokatmuster von Mr. Harry Atkin aus Bradford, das trotz seiner 
Modernität einen entschiedenen Louis XV-Charakter besitzt. Auch in einem 
vortrefflich modellierten Kaminständer von Mr. George A. Lewis aus 
Nottingham erscheint der unverkennbar englische Gedanke von einem leisen 
Hauch französischer Grazie über- 
sponnen. Als durchwegs Eigenarbeit 
ist der Notenschrank des Mr. William 
S. Williamson aus Bridgwater in- 
teressant. Die Konstruktion, die 
Metallarbeit und die I-Iolzschnitzerei 
stammen alle von derselben Hand. 
Leider vermochte der junge Kunst- 
handwerker es nicht, der Versuchung 
zu widerstehen, nachVoyseys Muster 
 
 
 
  
Die National Competiüon xgoy, George A. Lewis, Notlingham, Modell für einen Kaminstäncler 
die glatte Fläche des untersten Brettes mit den hier so schlecht angebrachten 
Herzdurchbrechungen zu versehen. Mr. Charles S. Jaggers Modell für einen 
silbernen Handspiegel ist mehr wegen geschickter Raumkomposition als 
wegen besonderer Subtilität der Reliefbehandlung bemerkenswert. In Miss 
Geraldine Morris' Kirchenfenster offenbart sich die vorherrschende Tendenz, 
mehr durch die Zeichnung als durch Farbeneffekte zu wirken, wie dies schon 
bei Burne-]ones' berühmten Kirchenfenstern in Birmingham bemerkbar ist. 
Der offizielle Katalog enthält ein detailliertes Gutachten der Prüfungs- 
kommission über den Wert der Ausstellung im Vergleich mit ihren Vor- 
gängern. Der oft unzweideutig ausgesprochene Tadel von Mängeln und 
dergleichen ist offenbar für Lehrer sowohl als für Schüler bestimmt. Im 
ganzen zeigt die Ausstellung doch, daß die junge Generation auf dem rich- 
tigen Weg ist, das Kunstgewerbe national und charakteristisch zu gestalten.
	        
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