Birmingham. - Außer diesen sind noch zu nennen eine schöne Silber-
schüssel von Miss Anny E. Boal aus Leeds, deren I-Iauptfehler in dem Miß-
Verhältnis zwischen der schweren soliden Schale und dem dünn durch-
brochenen Rand liegt; ein geschickt ausgeführtes Sgraftitopaneel von Mr.
I-Iarry Tittenson aus Burslem; eine sichtlich unter Voyseys Einßuß ent-
standene Seidendraperie von Mr. Arthur Pearson aus Macclesfield und ein
Seidenbrokatmuster von Mr. Harry Atkin aus Bradford, das trotz seiner
Modernität einen entschiedenen Louis XV-Charakter besitzt. Auch in einem
vortrefflich modellierten Kaminständer von Mr. George A. Lewis aus
Nottingham erscheint der unverkennbar englische Gedanke von einem leisen
Hauch französischer Grazie über-
sponnen. Als durchwegs Eigenarbeit
ist der Notenschrank des Mr. William
S. Williamson aus Bridgwater in-
teressant. Die Konstruktion, die
Metallarbeit und die I-Iolzschnitzerei
stammen alle von derselben Hand.
Leider vermochte der junge Kunst-
handwerker es nicht, der Versuchung
zu widerstehen, nachVoyseys Muster
Die National Competiüon xgoy, George A. Lewis, Notlingham, Modell für einen Kaminstäncler
die glatte Fläche des untersten Brettes mit den hier so schlecht angebrachten
Herzdurchbrechungen zu versehen. Mr. Charles S. Jaggers Modell für einen
silbernen Handspiegel ist mehr wegen geschickter Raumkomposition als
wegen besonderer Subtilität der Reliefbehandlung bemerkenswert. In Miss
Geraldine Morris' Kirchenfenster offenbart sich die vorherrschende Tendenz,
mehr durch die Zeichnung als durch Farbeneffekte zu wirken, wie dies schon
bei Burne-]ones' berühmten Kirchenfenstern in Birmingham bemerkbar ist.
Der offizielle Katalog enthält ein detailliertes Gutachten der Prüfungs-
kommission über den Wert der Ausstellung im Vergleich mit ihren Vor-
gängern. Der oft unzweideutig ausgesprochene Tadel von Mängeln und
dergleichen ist offenbar für Lehrer sowohl als für Schüler bestimmt. Im
ganzen zeigt die Ausstellung doch, daß die junge Generation auf dem rich-
tigen Weg ist, das Kunstgewerbe national und charakteristisch zu gestalten.