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Abb. 20. Lerchworth. Größeres Einfamilienhaus
ansätze, Ausstattungsweise und so weiter, nach Schluß der Ausstellung aber
Wohnzwecken dient, denn die Ausstellungs-Cottages werden im Laufe des
Sommers meist verkauft und im Herbste bezogen (siehe Abb. 9, Plan der
Ausstellung von 1907). Dazu hat man sich bei kontinentalen Ausstellungen
noch nirgends aufzuschwingen vermocht. Man rechnet bei solchen Gelegen-
heiten immer noch zu sehr mit Dingen, die in erster Linie dem „Wohl-
situierten" zugänglich sind, und befolgt dabei die alte verkehrte Praxis, vom
Teuren aufs Einfache zurückkommen, von außen nach innen reformieren
zu wollen. „
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Ebenezer Howard hat seinem schon öfters zitierten Buch einen schema-
tischen Plan der Gartenstadt seiner Vorstellung beigegeben (Abb. 5). Daß
beim ersten Versuch nicht gleich das ganze, in diesem Schema niedergelegte
Programm zur Entfaltung gelangte, kann den hochherzigen Unternehmern der
Planausführung gegenüber unmöglich Gegenstand von Vorwürfen sein. Wo
in so positiver Weise dem Inhalte des Lebens neuer Ausdruck zu geben ver-
sucht wird, da ist erreicht, was Treitschke als die höchste Aufgabe des
Staates bezeichnet: nicht seine Dauer, sondern das der Nachwelt hinterlassene
Resultat.
Das Schema (Abb. 5) gibt die Anlage der Stadt in kreisrunder Grund-
form. Vom Zentrum aus radial, weiter durch konzentrische Kreise in eine
Reihe von Ringstraßen geteilt, ist sie umgeben von der zugehörenden, größeren
und kleineren landwirtschaftlichen Betrieben dienenden Zone, deren Zwecke
in nächster Beziehung zur Stadt selbst stehen: Naherücken von Produzent
und Konsument. ]e nach Beschaffenheit des Terrains und der vorhandenen