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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 3)

 
 
mit der Ansicht, daß dieses Jahr das entschei- 
dende sei, imWiderspruch. Aus diesem schein- 
baren Widerspruch führen uns nun die ein- 
gehenderen Angaben von Zais leicht wieder 
heraus. - Nach dessen Feststellungen 
taucht zuerst 1745 der Plan Jakob Küners 
auf, eine Fayencefabrik zu gründen, nach- ( 
dem schon 1741: das nach dem Käufer 
„Künersberg" benannte Bad vor den Toren 
Memmingens erworben war. Aus einer an- 
deren Quelle, die als Ergänzung wertvoll 
und von A. Diemand in den „Keramischen 
Monatsheftenm" veröffentlicht worden ist, er- 
fahren wir, daß der Direktor der Öttingen- 
Schrattenhofenschen Fayencefabrik Conradi 
im April des Jahres 1745 seine frühere Stellung 
verläßt und nach Memmingen übersiedelt. Sei 
es nun, daß Küner ihn zu diesem Schritt ver- 
anlaßte" oder daß umgekehrt Conradi den schrauenhofgngr Fiyencmug Hau? 
Plan Küners zur Ausführung trieb, jedenfalls 1mm, Musgufn füi-Kungg und dmmn, 
dürfen wir das Zusammenkommen beider "Ch "in" Aufnihn" "o" W-wüm" 
Männer als den Ausgangspunkt des neuen 
Unternehmens ansehen. Nicht viel später, am 
I4. Mai, fand dann im Memminger Rat eine 
Sitzung statt, auf deren Tagesordnung die 
Künersche „Porzellanfabrik" stand. Daß Con- 
radi wahrscheinlich bald darauf die Errichtung 
der Fabrik in die Wege geleitet hat und daß Fai;'c:i,:r:g"s"g(iüS2z2"';::1':f;::;el) 
er selber 1745 zum Direktor ernannt wurde, 
entnehmen wir einer weiteren Notiz von Zais, der zugleich eine Anzahl von 
Arbeitern, beziehungsweise F ayencekünstlern namhaft macht. Schon diese 
Angaben sind geeignet, jene Lücke zu füllen, die zwischen dem Datum der 
Ratssitzung und dem der Privilegausfertigung (22. Juli r746) entsteht. Die 
Bezeichnung des Hamburger Krugs aber gibt diesen archivalischen Mit- 
teilungen eine hervorragende Bedeutung und ergänzt sie dahin, daß die 
Fabrik tatsächlich schon 1745 in Betrieb gewesen sein muß. Außerdem wird 
die Direktion Conradis durch ihn bestätigt. Neben der Ortsbezeichnung und 
dem Jahresdatum (in Grau) findet sich nämlich ein verschlungenes Mono- 
grarnm, das in die Initialen „J. G. C." (statt „J. G. H.", wie im „Führer") 
aufgelöst, den Namen „Johann Georg Conradi" ergibt. - Weniger die Mono- 
grammbezeichnung mit dem Namen des Direktors als die Art der Malerei 
' VJahi-gang 1905, Seite 99 und x13: „Die Öttingische Porzellarr, beziehungsweise Fayencefabrik in 
Öttingen-Schratrenhofen (Tiergarten)". 
"l Vielleicht auf Grund einer früheren Begegnung, d: Conradi 1743144 von Öttingen abwesend wir; ver- 
gleiche Diemand a. a. 0., Seite x15. 

	        
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