der letzten Zeit des Kremser
Schmidt, zum Beispiel der
um eine Darstellung desVer-
lorenen Sohnes vom Jahre
1793 in der Pfarrkirche zu
Nieder-Ranna, sind aller-
dings schon sehr schlicht in
ihrem Streben, der damals
modischen Einfachheit zu
folgen und doch nicht un-
interessant zu sein, aber
auch sehr erfreulich und
zeigen zum Teil recht viel
nachahmenswerte Ehrlich-
keit und Schaffensfreude.
Eine hervorragende
barockeGoldschmiedearbeit
wäre etwa die silberne und
vergoldete Monstranz der
Pfarrkirche zu Dürnstein
von 1726; sehr pompös ist
ein Kelch in Göttweig, der
dem Abte Bessel, dem Er-
neuerer des Stiftsbaues zum
60. Geburtstag geschenkt
wurde. Reiche Schmiede-
eisenarbeiten hat die Pfarr-
kirche zu Krems etwa in ihren „Speisegittem" aufzuweisen. Die reizvollen
Balkongitter am Altmannsaal zu Göttweig sind x73: von einem Schwaben
Johannes Stözel ausgeführt und scheinen, der westlicheren Herkunft gemäß,
auch mehr französisches Rokoko an sich zu haben.
Ein sehr bemerkenswertes Reliquiar in Monstranzenform aus Porzellan,
ein Erzeugnis der Wiener Fabrik (um 1760), beherbergt der Pfarrhof im
oberen Markt zu Langenlois.
Ein Interieur von ausgesprochen klassizistischen Formen, besonders auch
wieder durch den Ofen bemerkenswert, bietet etwa das kaiserliche Schloß
Lubereck; eine spätere Entwicklung (um 1800) böte dann noch der Lesehof
zu Wösendorf. Einen sehr schönen Rahmen aus dieser klassizistischen Pe-
riode zeigt das Bild Kaiser Josefs II. in der Prälatur zu Göttweig; ein sehr
reiches und zugleich vornehmes französisches Beispiel der Richtung wäre die
Umrahmung eines Bildnisses Ludwigs XVI. mit der Aufschrift: „Envoye par
le Roi en l'anne'e 1788" im Schlosse Lengenfeld. .
In Göttweig sind auch reiche Barockstickereien erhalten; noch dem
frühen XVII. Jahrhundert entstammt eine prachtvolle goldgestickte Mitra
Rahmen mit Bildnis Ludwigs XVI. im Schlot! Lengenfeld (Aus der
„Österreichischen Kunsttopographie". Band I)