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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 4)

LOÜ 
Sammlung alter Schlüssel, die aus dem Besitz Hefner- 
Altenecks stammt und die Sammlung Kalman Giergl 
wurde verkauft um einen Preis, der ihren tatsächlichen 
Wert unverhältnismäßig hoch überstieg. Dr. Eber 
hat im „Magyar Iparmüveszet" 1907, Märzheft in 
einem reich illustrierten Aufsatz die Sammlung be- 
sprochen und Eingeweihte werden schon aus den 
Abbildungen dort erkennen, daß eine Reihe von 
Stücken nicht einwandfrei ist, so ein schon in der 
Form stilloser Weihwasserkessel mit einem Fries 
von sitzenden Aposteln in Limogesemail etc. Aller- 
dings stehen diesen Schmerzenskindern wieder Lieb- 
linge des Herrn von Radisics gegenüber, deren Ver- 
lust er schmerzlich bedauert, so eine feine Deckel- 
schale aus Perlmutter, 
in silberner, vergoldeter 
Montierung, eine ungari- 
sche Goldschmiedearbeit 
des XVII. Jahrhunderts, 
die auch von großem 
historischen Wert ist, 
weil sie, wie Radisics 
nachgewiesen hat, die 
Initialen des Grafen La- 
dislaus Raköczy und 
seiner Gattin Elisabeth 
Banffy trägt und somit in deren Besitz war. 
Die Schale wird bekrönt von einer vollrunden 
Figur des Pelikans, der sich die Brust öffnet. 
Charakteristisch für diese ungarischen Arbeiten 
ist die merkwürdige Verwendung spätgotischer 
Formen, wie der umgebende gegossene Fries 
an der Basis der Perlmutterschale und das 
derbe, breite, getriebene Akanthuswerk. Die 
beiden gegossenen Henkel tragen als Bekrö- 
nung je eine montierte haselnußförmige Koralle 
(Ungarischer Katalog der. Ausstellung LXXII, 
32). Eine ovale vergoldete Schale des XVIII. 
Jahrhunderts ist bemerkenswert durch die flott 
getriebene Darstellung der sich umarmenden 
sitzenden Figuren von Diana und Endymion 
(LXXII, 12). Das Meisterzeichen bildet das 
Monogramm AM, das Beschauzeichen ist 
das von Kremnitz, der dreimal geteilte Schild. 
 
Ausstellung in Budapest, 
Siebenbürgischer Silberbecher, 
XVlLjahrtr, Baron Bela und 
Kälmän Radvänszky (K.V, 60) 
Ausstellung in Budapest, Siebenbürgi- 
scher Silberbecher, XVlLjahrhundert, 
Baron Geza Radvänszky (Kai. IV. 55)
	        
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