tragen. Barwigs Schnitzstil in seiner geo-
metrischen Flächigkeit überwindet all das
in neuartig interessanter Weise. Auch
seine beiden Götzenliguren am Eingang
haben diesen Geist im Leibe. Und das
Eingangsgitter, in dickem Messingblech
getrieben, mit zwei Kentauren, ist ein
Entwurf von Oskar Laske, in der techni-
schen Bewältigung von Alexander Nehr
(dem eigentlichen Urheber des „eisernen
Mannes" auf dem Rathausturm) eine
Arbeit von Charakter. Sehr bemerkens-
wert sind auch die Blumenmedaillons
des Grafen Herbert SchaiTgotsch an den
schwarzen Türgewänden. in jener mo-
dernisierten Intarsia, wobei bloß Natur-
holz mit seinen verschiedenen Faserungs-
arten verwendet ist. Die Ausstellung
beläuft sich auf 144 Nummern und hat
zwei werte Gäste! die Kralfauer Yfszäukaü Lienbard Posch, Medaillen (Hofmuseum in Wien)
und den Prager „Manes", Jeden in einem
besonderen Salon. Unter den Wiener Malereien sind zunächst die Novitäten von Ludwig
Ferdinand Graf zu erwähnen. Sein großes „Schwimmbad" ist ganz in sonnige Freiluft
getaucht, eine wahre Musterkarte dieser Phänomene. Nur der grüne Baumschlag des
Hintergrunds will noch weiter bearbeitet sein. Vortrefflich ist ferner seine nächtliche
Ansicht des Hafens von Newyork mit all den farbigen Lichtern und dem elektrischen Licht-
nebel, aus dem die „W0lkenkratzer" gespensterhaft emporragen. Auch August Roth geht
mit dem Experiment ins Große. Seine Eva, mit roten Papageien und anderem Farben-
element, ist ein sehr modern behandelter lebensgroßer Akt. Sein Christuskopf, voll spezi-
fischer Todesruhe, schimmert in zersetzten Farben, die auf die überlieferte Sonnenfinsternis
anspielen. Krärners wandgroße Leinwand „Christus und Magdalena" benutzt mit Glück
seine Erfahrungen im heiligen Lande. Der „Herbst" von Goltz, mit sitzender weiblicher
Figur vor bunter Oktoberstimmung, brauchte zu richtiger Wirkung nur eine weniger luftig
stilisierte Umgebung. Dorsch ist in einem „Kurgarten" von handfester Frische, Reß in einem
„Moserboden" mit Schnee von ganz besonderer Wahrheit des verhaltenen Sonnenlichts
in Höhenlagen, Baar sehr fein in
sonnenliimmerndem Schnee, Maly
(Prag) platzt in einem vorstädtischen
Schneebild förmlich mit der Wahr-
heit heraus, l-luck verwendet treff-
lich studierte Geier vor alpinen
Hintergründen eigenartig dekorativ.
Uziemblo macht Paris unsicher, was
nicht als Tadel gelten soll; er beißt
sich dort durch mit den Zähnen eines
Naturburschen. In der Landschaft
sind noch Frank, Groß, Bauriedl gute
Namen, im Porträt Kuba, in der
Biedermeierei Hampel, im Aquarell-
märchen Lefler-Urban, denen unter
vielen Blättern einige reizend ge-
johannesBenk,PlaketteaufRobenFuchs(HufmuseuminWien) lingen. Auch die Plastik ist nicht
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