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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 5)

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mehr erhalten sein können, so weisen doch Beschreibungen, wie jene des 
jüngeren Plinius auf ihre charakteristischen Züge hin. 
In den Villenbauten und Landsitzen der Römer linden wir alle Elemente 
gärtnerischer Kunst, welche bis in unsere Zeiten den Apparat des geometrisch 
geplanten Gartens bilden. Denn alle diese Gartenanlagen sind im Zusammen- 
hang mit der Baukunst entstanden, sind aus ihr hervorgewachsen. Hier 
 
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Grundriß vom Park in Hellhrunn nach M. Diesel 
konnte von einem ganz selbständigen Wirkungskreis des Gärtners keine Rede 
sein, er ist ein Mitglied des Chors der Künstler und Werkmeister, deren 
Führer der Architekt ist. 
Von den strengen und großartigen Motiven der hieratischen Kunst 
bleiben jene zurück, welche dem bescheideneren Zweck und der lieblicheren 
Natur entsprechen. Laubengang und Pergola, Terrasse und Treppe, Blumen- 
beet und Rasenüäche, Hecke und Buxeinfassung. Wir erfahren zu unserer 
Überraschung, daß der römische Gärtner auch schon die spielerischen Über- 
treibungen kannte, welche gewisse geometrische Gärten später oft in Verruf 
gebracht haben, die aus der Buxhecke ausgeschnittenen Tiere und Grotes- 
ken, die gekünstelten Formen, welche manchen holländischen und englischen 
Garten der Spätzeit entstellten.
	        
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