Garten der Villa Medici, Rom
durchschnitten, von Balustraden und Terrassenwänden begrenzt, erscheint
der Garten vorwiegend als ein Werk des Baukünstlers.
Es wachsen auch die Formelemente des Gartens der Renaissance aus
dem architektonischen Empfinden hervor, das diese Zeit vom klassischen
Altertum geerbt hat und das jederzeit wieder auftauchte und auflebte, so bald
sich Lebensfreude in großem Stil zu betätigen wagte.
Die beiden wichtigsten, räumlich einander entgegengesetzten, innerlich
aber verwandten Anlageformen ergeben sich durch das hochgelegene Haus
mit dern weiten Ausblick und dem tiefer liegenden Garten auf abfallendem
Terrain oder auch mit einem künstlich tiefer gelegten Garten in ebenem
Terrain, und durch das tiefer liegende Haus, für das der ansteigende oder
terrassenförmige Garten mit seiner architektonischen Gliederung erst einen
Ausblick schafft. Diesen beiden charakteristischesten Fällen reihen sich natür-
lich zahlreiche Konbinationen an, wenn das Haus in der Mitte eines Gefälles
oder seitlich von der Gartenanlage liegt, ohne daß diese Variationen wesent-
lich neue Bedingungen ergeben könnten.
Der Ausgangspunkt des Gestaltens ist immer das Haus, die Villa, der
Palast. Seinen Bedürfnissen und Formen verdankt der Garten die Richtungs-
linien und Wahl der Motive. Die unmittelbare Umgebung des Bauwerks