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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 5)

und Lustgärten, Gartenhäuser und -Anlagen errichtet. Die Favoriten und 
Solituden, die Bellevues und Belvederes blühten. Wenn sie später auch oft 
kriegerischen Ereignissen geopfert werden mußten, so sind glücklicherweise 
doch viele bis heute erhalten. 
Die Schule der Gärtner wurde Frankreich, nachdem Italien immer mehr 
zurücktrat. In Österreich blieb der welsche Einfluß länger fühlbar. Daneben 
machte sich holländischer EinHuß noch immer geltend, der jedoch auf ein 
bestimmtes Gebiet beschränkt blieb. Die Blumenkultur des gartenfreudigen 
Landes hat lange Zeit den Weltmarkt beherrscht und bewahrte ihre Be- 
deutung in manchen Richtungen bis heute. 
 
Garten auf Lacroma nach J. E. Schindler 
Zahlreiche Werke des Pinsels und des Stiftes, Holzschnitte und Kupfer- 
stiche erzählen von der Gartenliebe der holländischen Kavaliere und Bürger. 
Aber die Großzügigkeit monumentaler Anlagen werden wir vergeblich in 
Holland suchen. Ein intimer bürgerlicher Zug tritt hier stärker hervor wie 
überall anderwärts. 
Der holländische Garten war ein geometrischer, aber kein eigentlich 
architektonischer. Sein großer Wert liegt in seiner Farbigkeit. Er liegt in 
seiner Anpassungsfähigkeit an bürgerliche Bedürfnisse, an mäßige Raum- 
Verhältnisse, in liebevoller Detailpflege. Er ist der freigiebigste, liebenswür- 
digste und heiterste Bruder des älteren und nüchternen Gemüsegartens, 
dessen Vorbild er folgte.
	        
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