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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 5)

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Die ebene Gestaltung des Landes und die Lage seiner Kulturzentren an 
der Meeresküste, der Grundzug des Handels in der Hauptbeschäftigung der 
Bevölkerung waren wohl einer Bereicherung der Flora, einer intensiven 
Pflege ihrer Spielarten günstig, nicht aber einer großzügigen Disposition ver- 
schwenderischer Raumverhältnisse. 
Es war für die besondere Entwicklung der Gartenkunst in England von 
großer Bedeutung, daß holländische Gartenkünstler im Inselreich Fuß gefaßt 
hatten. Es ist für die Pflege des bürgerlichen Gartens in ganz Deutschland 
und Österreich von größter Wichtigkeit geblieben, daß sich der Einf-luß des 
holländischen Geistes weithin längs aller Handelswege verbreitet hat. 
 
Palmenganen vor dem Kasino in Monte-Carlo 
Aber den großzügigen Typus für alle räumlich ausgedehnten Anlagen 
hat erst die vom Süden beeinflußte Kunst der Spätrenaissance und Barockzeit 
nördlich der Alpen festgelegt. Erst das XVII. und XVIII. Jahrhundert schufen 
aus den natürlichen Hilfsmitteln des Terrains, der Vegetation ebensoviele 
Ausdrucksmittel für die monumentalen Ambitionen fürstlicher Geschlechter, 
für die Herrschgewalt der führenden Gesellschaftsklasse. 
Viele Spuren der Tätigkeit dieser Periode sind so tief in die Erde 
gegraben, so mächtig in ihrer Ausdehnung und fesselnden Wirkung, 
daß selbst die Verständnislosigkeit und gärtnerische Barbarei der so zer- 
störungslustigen zweiten Hälfte des XIX. Jahrhunderts nicht all ihren Zauber 
vernichten konnte. Glücklicherweise sind auch viele Besitzer und Bewohner 
der großen Schlösser und Landsitze gartenfreudig und einHußreich genug
	        
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