Schöpfungen der Barockzeit. Und wenn neuerlich für Wien der Ehrentitel
einer Gartenstadt in Anspruch genommen wird, so muß die Berechtigung
hiezu in erster Linie von den erhaltenen Schloßgärten abgeleitet werden.
Für Österreich spielt auch zweifellos der unmittelbare Kontakt mit Italien
eine große Rolle in dieser Angelegenheit. Karl VI. und Prinz Eugen haben
sich viele künstlerische Berater direkt aus Italien geholt, wenn auch mancher
französische Einüuß gleichzeitig wirksam war; und unsere großen Architektur-
Bauemgarten in Weißenkirchen an der Donau nach J. E. Schindler
meister des XVIII. Jahrhunderts, die Fischer von Erlach vor allem, haben
künstlerisch in Italien viel Anregung empfangen.
Nicht allein Versailles, St. Cloud, St. Germain sind die Stützen unserer
barocken Gartenkünstler, sondern nicht minder die Villen und Parkanlagen
um Rom, Florenz, Genua.
Der Garten dehnt sich in der Barockzeit mehr wie je über große Flächen
aus. Weit ins Land hinein wirken die vorbereitenden Einflüsse. Breite Fahr-
straßen, mächtige Alleen, die oft vierzeilig Linden, Platanen, Kastanien an-
einander reihen, bereiten den Reisenden meilenweit auf die Nähe des Herr-
schaftssitzes vor. Und wie einst zur Zeit der Ägypter sind Sphynxe und
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