JHI
Ornat ragt durch die großartige Stilisierung der Ornamente sowie durch die überraschende
Erhaltung der Farben, aber auch durch die große Zahl der erhaltenen zusammengehörigen
Stücke (Antependium, Kasel, zwei Dalmatiken, Pluviale) hervor.
Die Stickerei ist vollständig in Seide und so ausgeführt, daß sie den Leinengrund
durchaus bedeckt; nachträgliche Änderungen, die den Stil irgendwie beeinilußt hätten,
sind nicht vorgekommen. Die wundervolle Erhaltung der Farben erklärt sich zum Teil
daraus, da!) der Ornat jährlich nur einmal, am Todestag der ersten Äbtissin Kunigunde,
zur Verwendung gelangte.
Ferner hat das Museum aus der Auktion Greb einen prachtvollen DECKELPOKAL
IN VERGOLDETEM SILBER, ein Meisterwerk der Wiener Goldschmiedekunst aus der
Zeit um xöoo erworben, der die Wiener Beschauzeichen des XVI. und XVII. Jahrhunderts
trägt, mit dem Meisterzeichen M R versehen ist und einen getriebenen Dekor in der Weise
des Paul Flynt aufweist. Im Innern des Deckels befindet sich das Seinsheimsche Wappen.
Weitere Ankäufe sind ein
BERLINER PORZELLANSERVICE, ein sogenanntes Tete-ä-tete, aus der Rokoko-
periode der Fabrik, mit Medaillons in Graurnalerei - weidende Schafe - von zierlichen
Rosenkränzchen umgeben und ein geschnittener
GLASPOKAL mit Deckel, verziert mit dem Porträt des Prinzen Eugen zwischen
reichem Rankenwerk.
MITTEILUNGEN AUS DEM K. K. ÖSTER-
REICHISCHEN MUSEUM s:-
EÜAÜSGESTELLT im Saale VII eine große Auswahl aus der reichen Spitzen-
sammlung des Museums, umfassend Arbeiten vom XVI. bis zum Anfang des XlX.
Jahrhunderts, darunter zahlreiche Prachtstiicke aus dem Legate der Frau Emilie von
Schnapper in Wien.
ESÜCH DES MÜSEÜMS. Die Sammlungen des Museums wurden im Monat
Mai von 2456, die Bibliothek von 1043 Personen besucht; im Monat juni belief sich
die Besucherzahl der Sammlungen auf 2329, der Bibliothek auf 996 Personen.
LITERATUR iDrES KIJNSTGEWERBES sß
I_. TECHNIK UND ALLGEMEINES.
ÄSTHETIK. KUNSTGEWERB-
LICHER UNTERRICHT so
BROUGHTON, D. ]ade. (The Cormoisseur, Iuni.)
CHEVASSUS, A. L'Art au Caucase. (L'Art delcoratif,
Mai.)
Einzelforschungen über Kunst- und Altertumsgegen-
stünde zu Frankfurt am Main. Im Auftrage der
Kommission für Kunst- und Altertumsgegenstände
herausgegeben vom städtischen historischen Mu-
seum, IX, 17g S. rn. Abb. und 3 Taf. F01. Frank-
furt am Main. j. Baer Q Co. M. 12.-.
GRASSET, E. L'Ecole Nationale des Arts Däcoratifs
de Bucarest. (Art et Decoratiun, April.)
HOWE, G. Neue Arbeiten von Max Benirschke. (Deko-
rative Kunst, Mai.)
LUX, j. A. Magdeburger Kunstgewerbe- und Hand-
werkerschule. (Textile Kunst und Industrie, April.)
PABST, A. Technische Arbeit als Erziehungsrnittel.
(Deutsche Kunst und Dekoration, Mai.)
ROCHE, P. L'Anatomie de. 1a Forme vivante. (L'Art
decoratif, Mai.)
SCHMIDT, P. F. Ignatius Taschner. (Dekorative Kunst,
Mai.)
SCHÖNERMARK, G. Der Kruziiixus in der Gothik.
(Zeitschrift für christliche Kunst XXI, I.)
SCHULZE, O. Heimatkunst und Denkmalphege. (Deut-
sche Kunst und Dekoration, Juni.)
- Unsere Kunst. die Kunst unserer Zeit. (Deutsche
Kunst und Dekoration, Mai.)
TESTARD, M. Henry Cros. (L'Art decoratif, April.)