Der Bäcker David Spat von Haibach fuhr am 8. Oktober über die Donau, bot die
Bauern auf, erschlug das einquartierte Kriegsvolk und legte Schlägl in Asche; erst nach
zwölf Tagen wurde er bei Haslach besiegt und gefangen.
Wels wurde mit Mühe von Oberst Löbl gehalten, Lambach von den Bauern
bestürmt. Ein Angriff der kaiserlichen Truppen auf die Schanzen bei Gmunden wurde
abgewiesen, ein von Herberstorf geplanter Überfall mißglückte.
In dieser kritischen Lage erhielt der General Heinrich Gottfried von Pappenheim
den Auftrag, mit achttausend Mann den Kaiserlichen zu Hilfe zu eilen. Am 9. November
lieferte er im Verein mit Oberst Löbl den Bauern die Schlacht im Walde vor Eferding.
Mit Todesverachtung griffen die Bauern an, versuchten eine Überflüglung und drangen
bis an die Kanonen vor. Es bedurfte des persönlichen Zuspruches des baierischen Generals
an seine wankenden Truppen, uni die Bauern nach zweistündigem Kampfe in Unordnung zu
bringen. Gegen zweitausend Bauern blieben todt und nicht viel weniger an Kriegsvolk.
Tie Besetzung von Eferding war die Frucht des Sieges.
Ein Bauernheer unter Führung des „Studenten" belagerte Gmunden. Zum Entsätze
der Stadt eilte Pappenheim dahin. In einen: Walde hatten die Bauern Aufstellung
genommen, Psalmengesang tönte den: anrückenden Kriegsvolke entgegen nnd die feurige
Ansprache des Führers. Plötzlich fielen sie aus, warfen, fast nur mit Sensen, Flegeln und
Morgensternen bewaffnet, in gewaltigem Anlaufe die kaiserlichen Truppen in die Stadt und
brachten auch die baierischen Panzerreiter zum Weichen; erst nach vierstündigem Kampfe
wurden sie durch einen Hinterhalt zur Flucht gezwungen; viertausend Bauern, unter
ihnen Hauptmann Bernl, der Besieger Lindlo's, bedeckten die Wahlstatt (15. November).
Noch zwei blutige Schlachten bei Vöcklabruck am 19. November und bei Wolfseck
an: 30. November, in welcher der Student fiel, wurden geschlagen, bis die Kraft der
Verzweifelten gebrochen war. Der letzte Haufen hielt sich in den Schanzen um Peuerbach;
von Oberst Löbl umringt, baten sie um Gnade und lieferten die Rädelsführer aus. Auch
der Oberhauptmann Achaz Wiellinger wurde gefangen. Mit der Zerstörung der Schanzen
um Peuerbach erreichte der Bauernkrieg sein Ende.
Eine Executionscommissivn wurde eingesetzt, den: Anträge des Statthalters auf
Confiscation der Güter stimmte der Kaiser nicht zu. Am 26. März und 23. April 1627
bestiegen die Häupter des Aufstandes das Hochgericht. Achaz Wiellinger, Madlseder,
Dr. Holzmüller nnd Himmelsberger von Steyr, Wolf Wurm, David Spat und noch
zehn andere wurden enthauptet, zwei Bauern gehenkt, andere zu öffentlicher Arbeit oder
zu Geldbußen verurtheilt. Der Fadinger-Hof wurde zerstört, die Leichen Fadingers und
Zellers in Eferding ausgegraben und vom Scharfrichter im Moose unter einem Galgen
verscharrt. Am 30. April leistete das Hausruckviertel die Abbitte.