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fizierte Wolken und Sternbilder ge-
zeichnet (Abb. I2).
Noch fehlen alle Regeln einer Kom-
position. Die Fläche wird, wie auf den
Bronzen mit Ornamenten, so jetzt mit
figuralen Darstellungen vollgefüllt. An
freien Stellen werden mitVorliebeVögel
omamental zwischengefügt (Abb. g, I2).
Die Technik bedingte ein Neben-
und Übereinanderstellen der handeln-
den Menschen und dadurch entstanden
jene perspektivischen Grundregeln, die
bis zum heutigen Tage auf ostasiati-
schen Malereien beibehalten sind. Da -
die spätgriechische Licht-und Schatten- Abb- 21. Chißn-Chwn (JßP-z Ganshirü- Pries!" aus
malerei niemals nach kamy so Yang Provinz, China, segelre 741 nach Christi nach
_ Japan mit x80 Schülern, unter ihnen Ssu-Vo, der
lefflte man nicht dle Raumtlefe durch Verfertiger der Statue in bemalter Papiermasse; im
Farbwerte erzielerhsondernblieb an Tosho claiji Tempel, Yarnato, VIXI. Jahrhundert.
(Aus Kokka, Hefr x73)
lineare Darstellung gebunden. - Die
Weiterentwicklung der Malerei zur rein ästhetischen Kunst verlangte bessere
Beachtung der Perspektive. Damals wurde aus der Tradition des räumlichen
Übereinander, durch die Zeichnung aus der Vogelperspektive, jenes Gesetz
der Perspektive geschaffen, das einen so wesentlichen Unterschied gegenüber
europäischer Auffassung bildet.
Die Relieftechnik verlangte eine genaue Beobachtung der Natur und
besondere Betonung der Bewegung. Diese zeichnerische Silhouettenkunst
ist maßgebend geblieben für die figurale Darstellung in der Malerei und
noch mehr im Kunstgewerbe. Wenn wir japanische Holzschnitte aus dem
XVIII. Jahrhundert neben die Abdrücke der Steinreliefs legen, so finden wir
Menschen und Tiere sogar in Kleinigkeiten, zum Beispiel bei den Pferden
die hocherhobenen Füße mit übertrieben starken Hufen und die kurze
gedrungene Figur mit dem dicken Hals, in ganz ähnlicher Weise gezeichnet.
Auch die Menschendarstellung in ihrer geschlossenen Linienkomposition
ist in der moderneren Zeit nur durch den kalligraphischen Rythmus der
japanischen Schrift etwas mehr abgerundet, aber sonst im primitiven Umriß-
stil bis zur Neuzeit beibehalten.
Die Reliefs geben eine vortreffliche Kulturgeschichte der Hau-Zeit. Wir
sehen die Hofleute lange bauschige Gewänder und die Diener kürzere
Röcke und Hosen tragen. Der Rang der Vornehmen wird durch jene eigen-
artigen Kopfbedeckungen bezeichnet, die fast unverändert in dem konser-
vativen Japan jahrhundertelang in Mode geblieben sind, während die Fremd-
herrschaften in China Änderungen herbeiführten.
Die Ratgeber des Königs tragen in den vor der Brust zusammen-
gehaltenen Händen jenen Stab, der wahrscheinlich den letzten Rest des