alleinwürdennicht
bestimmend sein
für eine s0lcheAn-
nahme. Nein, die
außerordentlich
große Menge pla-
stischer Arbeiten,
die dem Alltags-
gebrauch gewid-
met und deren
Autoren nicht be-
kannt sind, spricht
auch dafür, claß
die einheimischen
„Schnittker" das
größte Kontingent
der im Lande täti-
gen Bildhauer lie-
ferten.Werke,wie
der im Museum
zu Meldorfbeünd-
liche Prachtpesel
Abb. 2x. Kunstgewerbemuseum zu Flensburg. Beiderwandstoß", Wolle und Leinen. aus defnHausg des
rot gelb d eiß. XVI. h h d l, d I l R" .
, un w ja r un er von er nse um Marcus Schwul,
1568 datiert, weiter eine zahlreiche, verschiedenen Jahrhunderten ange-
hörende Reihe vorzüglicher Werke der Plastik aus dem Gebiet der religiösen
Kunst, endlich eine Legion von größeren und kleineren in den verschieden-
sten Museen befindlichen Einzelwerken geben Zeugnis davon, daß die Kunst-
pflege durchaus nicht bloß am Fürstenhof des Landes oder in den Sphären
hochgestellter und hochgebildeter Männer wie Graf Heinrich Rantzau blühte,
sondern im Bürgertum, vor allem in dem prävalierenden Bauernstand einen
festen Halt besaß. Wo das wohlhabende bäuerliche Element eine so hervor-
ragende Stellung einnahm, wie zum Beispiel in verschiedenen Teilen Schles-
wigs, kann von der bäuerlichen Kultur keineswegs als von etwas nebenher
Bestehendem die Rede sein. Sie trat vielmehr ausgesprochenermaßen in den
Vordergrund. Deshalb nimmt bei ihr auch das stark akzentuierte künstlerische
Bedürfnis einen Raum ein, der weit über das Durchschnittsmaß der „Bauern-
kunst" hinausreicht.
Dem Begründer der umfangreichen Sammlung des Flensburger Museums
war es nicht darum zu tun, eine Ausstellung von Antiquitäten zusammen-
zutragen, wie man sie mehr oder weniger überall als Durchschnittsleistung zu
sehen bekommt. Die volkstümlichen Erscheinungen, das, womit sich der auf
der Scholle Geborene umgab, die Volkskunst, gab hier Veranlassung zu
einer in ihrer Art wohl ziemlich einzig dastehenden Sammlung. Der Volkskunst