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Inseln, die zweifelsohne
ursprünglich mit der
Küste zusammenhin-
gen. Die I-Iäuser da-
selbst, auch in Sylt und
Amrum sind häufig
starken Stürmen und
Wasserfluten ausge-
setzt, die alles,was nicht
von außerordentlich fe-
stem Gefüg ist, nieder-
reißen. Auf den Lang-
seiten der Gebäude,
häufig auch in der
Mitte, sind deshalb
ganz schwere Unter-
züge über den kräftigen
Ständern eingelegt, auf
denen die ganze Last
des Daches ruht- ver" Abb. 4x. Kunstgewerbemuseum zu Flensburg. ln Smymatechnik geknüpftes
Stärkt diese Kon- Stuhlkissen vom Jahre 1829. Kette Leinen, Knüpfgarn rot und blaue Wolle
struktion durch Kopf-
bänder und Streben, die wieder jeden einzelnen Bund mit dem andern, nächsten
verbinden. Wurde nun auch bei Wassernot das Mauergefüge zwischen den
I-Iolzkonstruktions- Stücken
erschüttert oder herausge-
spült, so leistete doch das
Balkengefüge nachhaltigen
Widerstand. Zwischen den
Standern sind in diesen frie-
sischen Häusern erkerartige
Ausbauten zu finden, deren
PlafondschrägungderDach-
linie folgt. Hier ist denn auch
immer ein Fenster von be-
trächtlicher Länge einge-
setzt, in dessen Nähe sich
Arbeits- und Eßtisch be-
finden. So ein „Kattschurf"
oder „Kattschirm" gibt dem
ganzen Raum einen äußerst
b ehaglichen Anstrich- Der
Pesel ist meist, wie schon
Abb. 42. Kunstgewerberuuseum zu Flensburg. Glasierte Schüssel gesagt, durch dreiteilige