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Abb. 47. Kunstgewerbemuseum zu Flensburg. Bauern-
stuhl aus der Wilstermarsch, 1795
Abb. 48. Kunstgewerhemuseum zu Flensburg. Hol-
ländischer Stuhl aus zinem Sch1eswig'schen Bauern-
haus, XVII. Jahrhundert
Fenster ausgiebig erhellt. Neben der Tür zur Diele befand sich auch
meist ein kleines, verglastes Guckloch, das dem Bauern ermöglichte, vom
Zimmer aus die ganze Diele und die daselbst sich vollziehende Arbeit zu
beobachten. - Ursprünglich war das Holzwerk wohl meist naturfarben.
Wo Bemalung, hauptsächlich in Blau mit dezenter Anwendung von Weiß,
Rot, Grün auftritt, datiert sie aus späterer Zeit, ist aber zumeist mit großem
Geschick appliziert. Farbe spielt auch bei den Mangelhölzern (Abb. I8
und 19) eine große Rolle und läßt sich deren Provenienz in vielen Fällen
aus der Tonskala bemessen, ebenso an den zuweilen dreieckigen, mit Flach-
schnitzerei versehenen Borten, an geschnitzten Deckeln zu Krausenschachteln
und anderen Objekten des Hausfleißes.
Eines ist und bleibt an diesen bäuerlichen Schaugemächern, bei denen
die Ausbildung der Wände in zierlich gegliederter Schreinerarbeit, wie zum
Beispiel bei den Peseln aus der Wilstermarsch, Abb. zund 3 oder in Belag
mit Delfter Platten ein sehr feines Empfinden in dekorativen Dingen verrät,
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