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Inhaltsverzeichnis: Jahrgang 3 (1911) (18)

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Internationale Sammler-Zeitung. 
Hummer 18 
wie der Vorsitzende der Kommission in seinem Bericht über den 
Ankauf heruorhob, ein besonders günstiger Preis, der dem Ent 
gegenkommen des Besitzers oder nielmehr der Besitzerin zu danken 
ist. Das Gemälde ist die Anbetung der Könige non Jan non 
Ittabuse. ton non ITlabuse, der eigentlich tan Gossaert heifjt 
und aus maubeuge (ITlabuse) in Dordfrankreich stammt, mar ein 
altniederländischer ITteister, der zwischen 1470 und 1540 lebte. 
Cr mar einer der ersten Künstler im alten Flandern, bei denen 
sich der Einflufz der italienischen Renaissance geltend machte, ein 
Cinflufj, der durch eine Reise nach Italien, die er unternahm, oer 
stärkt rnurde. Daf; seine Bilder trotzdem nichts oon der kräftigen 
Farbengebung seiner Heimat oerlaren haben, hat zu der kunst- 
geschichtlichen Stellung des IHeisters beigefragen. Das ermähnte 
Gemälde, das die Rafionalgalerie mit 800.000 Ulk. bezahlt, hatte 
schon lange in England eine gewisse Berühmtheit, es hieTj der 
„ITlabuse oon Castle Howard“. Das Gemälde, oon dem man an 
nimmt, daf; es um 1500 für eine Abtei in Ostflandern gemalt 
worden ist, kam uon da in den Besitz eines österreichischen Erz- 
herzogs, der es in sein Palais nach Brüssel mitnahm, dann erwarb 
cs im 18. Jaln hundert der Prinz Karl oon Cothringen, der General- 
gouoerneur der lliederlande, und uon diesem erwarb es am Ende 
des Jahrhunderts ein Engländer, der Earl oon Carlisle auf Schlofz 
Howard. Seitdem ist es über hundert Jahre im Besitz der Earls 
oon Carlisle geblieben. Die uermitmete Gräfin oon Carlisle hat 
es jetzt für den genannten Preis der Aationalgalerie ungebeten und 
es ist die allgemeine Ansicht, daf) der Ularktmerf des Gemäldes 
weit höher sein würde. Von diesen 800.000 Alk. werden übrigens 
500.000 mk. oon der Regierung bezahlt. Das Bild ist in großen 
niafjen gemalt, etwa zwei Aleter lang und ungefähr ebenso hoch, 
der lTame des ITtalers ist deutlich darauf zu lesen. Die ITafional- 
galerie besitzt noch fünf andere Werke uon lllabu.se, meistens 
Porträts, ebenso kann man in Hampton Court mehrere Werke 
des lliederländers sehen. Sie sind aber alle in einer Zeit ange- 
kaufl, wo der ITteister lange nicht so hoch im Preise stand. Die 
(londoner llationalgalerie hat besonders in den lebten Jahren 
ihr Geld nicht gespart, um sich neue Schätze zu sichern, für 
Holbeins Herzogin non Alailand hat sie nicht weniger als 
1,450.000 111k. ausgegeben, für eine ITladonna uon Raffael 
1,400.000 mk. Eine Venus oon Velasquez hat sie das niedliche 
Sümmchen uon <100.000 111k. gekostet, ein Ariost-Porträt oon 
Tizian 600.000 111k. ln den Schlössern des englischen Adels 
liegen freilich noch niete Schätze, deren Besitzer einst gute Geschäfte 
zu machen hoffen. 
Ausstellungen. 
Baden-Baden. Kunstausstellung. II. Abteilung. Bis 51. Oktober. 
Berlin. Grolle Berliner Kunstausstellung. Bis I. Oktober. 
Chemnitj. Ausstellung der Kunsthütte. 
Danzig. Kunst und Kunstgewerbe im Dienste des Kindes. 
Erfurt. Kunstoerein. freie Vereinigung der Graphiker zu Berlin. 
florenz. VI. Ausstellung der Associazione degii Artisti Italiani. 
Krefeld. Wunder - Ausstellung des Verbandes Deutscher 
Illustratoren. 
ttlünchen. Verkaufsausstellung des Kunstuereins. 
Jubiläums-Ausstellung der lllünchencr Künstlergenossen 
schaft. Bis Ende Oktober. 
Rom. Internationale Kunst-Ausstellung. Bis 51. Oktober. 
Stuttgart. Ausstellung kirchlicher Kunst Schwabens. Bis 
15. Oktober. 
Wien. Albertina. Ausstellung der lleuerwerbungen. 
— Gebäude der Sezession, I. Friedrichstrafje. Briefmarken 
flussteilung. Bis 17. September. 
Auktionen. 
26. und 27. September. Frankfurt a. 111. Rudolf Bangel. 
Gemälde, Aptiqui'äten und Kunstsachen 
4. Oktober. Tflündien. Galerie Helbing. Sammlung Cord 
Sudeley v, -Töddington (Gloucestershire). Sammlung Schweizer 
Glasscheiben. 
6. Oktober, ttlünchen. Galerie Helbing, Sammlung Prof. 
Anton Hefj I, manchen, Antiquitäten, lTUibel' und Einrichtungs- 
Druck und Verlag: J Hans Prosl, feoben. 
gegenstände, sowie Holzskulpturen, uormiegend der Gotik und der 
Renaissance. 
10. und 11. Oktober. Frankfurt a. Hl. Rudolf Bangel, 
Gemälde, Antiquitäten und Kunstsachen. 
16. Oktober. Hannouer. Henry Seligmonn. Versteigerung 
der Sammlung Braunschweig-f üneburg, darunter anfjerordent- 
lich seltene und interessante Stempeloerschledenheitcn, ferner der 
Sammlung des Herrn Geheimrat H : Doppeltaler und Doppelgulden. 
Illiffe Oktober. Frankfurt a. tll. Kunstsalon Philipp Bade 
Kupferstichsammlung aus Prioatbesi^. 
17. Oktober. Frankfurt a. ITT. Rudolf Bangel. Gemäldesamm 
lung es B L. uan lllaanen y, Kämpen, meist moderne ITteister. 
24 Oktober, ttlünchen. Galerie H e 1 b i n g. Sammlung Kom 
merzienrat A. Sturm, lllünchen, Ölgemälde heroorragendster mo 
derner ITteister. 
5. und 4. Hooember. Kiünchen. Galerie Helbing. Sammlung 
Prof. Dr. R Piloty, Wiirzbuig Kunstgewerbe des XVJ. bis XIX. 
Jahrhunderts, Ölgemälde, Skulpturen etc. 
14 u. 15. Üooember. Aliinchen. Galerie H e I b i n g. Ölgemälde 
alter Kleister aus Schweizer Besitz, ferner Kollektion J. Ethofer, 
Salzburg: Kliniaturen des 17. 19. Jahrhunderts. 
28. und 24 tlouember. Kiünchen. Galerie Helbing. Samm 
lung Baron uon Gasser v, langjähriger bayrischer Gesandter in 
St. Petersburg. Heroarragende Porzellane meist süddeutscher Ulanu- 
fakturen, ferner eine Sammlung uon Holz-, Stein- und Ton-Skulp 
turen aus dem Besitze eines süddeutschen Sammlers. 
Herbst. Berlin. Karl Ernst H e n ri c i. Stammbücher, Autographen- 
Handzeichnungen. Seltene Originale oon Daniel Chodowiecki. 
Literatur. 
luinsfgescliichlliches Jahrbuch der k. k. Zentral-Kammission 
für Erforschung und Erhaltung der Kunst- und historischen Denk 
male. Herausgegeben uon Professor Ktax Doofäk. Heft 1 IV. 
1410. Wien 1410 In Kommission Anton Schroll & Co., Kunst 
oerlag, Wien I, Hegelgasse 17. 
:: Grundrifz der Kunstgeschichte uon Heinrich Bergner. 
mit 445 Abbildungen und fünf farbentafeln. feipzig. Verlag E. 
A. Seemann, 1411. 
Heinz Welten. Wie die Pflanzen lieben. Kosmos, Gesell 
schaft der llaturfreunde, franckhsche Verlogshandlung, Stutt 
gart. mk. r 
; Kunsferziehungsfragen und ihre Ausgestaltung uon Albert 
Saltak. 50 Jahresbericht der k. k. Staatsrealschule im ersten 
Wiener Gemeindebezirke Wiens für das Schuljahr 1410 1411. 
Wien, Selbstoerlag der Realschule 
Heue Kataloge. 
; Galerie Helbing, JTTünchen, Aukfionskatalog. Kupfer 
stiche, Radierungen, Holzschnitte, Schabkunslblätfer und Farben 
drucke des XV.—XIX. Jahrhunderts. Handzeichnungen alter und 
neuerer Kleister. 455 Kümmern. 
i: A. Riechmann, Halle (Saale). Auktions - Katalog II. 
Oktober 1911. (854 nummern.) 
; S. Kende, Kunstanliquariat, Wien, Katalog Kr. 64 Klusik- 
manuskripte, Handschriften und Autographen. Wiener Theater, 
nachlafj des Kapellmeisters am Theater an der Wien, Ad. 
ITlüller sen. (555 Kümmern.) 
Hugo Helbing, lllünchen. Sammlung Cord Sudelley, 
Toddington Castle. Schweizer Glasmalereien des 16. und 17. 
Jahrhunderts. (202 Kümmern.) 
; Adolf E. Cohn, Frankfurt a. ITT. Auktionsfcatalog. (1411 
Kümmern.) 
Briefkasten. 
Philatelistin, Klürzzuschlaq. Eine Verlängerung der Bricf- 
marken-Aussfellung ist nicht uorgesehen, jedoch nicht ganz aus 
geschlossen. 
Arnold B. Das Cessing-ltluseum befindet sich in der 
ßrüderstrafje in Berlin 
Porzellan. Den Katalog uon der Porzellan-Sammlung aus 
ausländischem Adelsbesiiz erhalten Sie in der Galerie Helbing 
in Klünchen, 
Bibliophile in S. Wert etwa 55 mk. 
„Gefälligkeit“. Den Artikel finden Sie in der Kummer 
uorn 15 Januar u. J. 
Dr. uon K. Von der Ausgabe 1859 sind zwei gebrauchte 
Stücke der 80 Ct. Klacke ausgestellt. 
Graf Cz. Besten Dank für die Anregungen, denen wir 
Rechnung fragen werden. 
Verantwortlicher Redakteur: Hans Cuqert. teaben.
	        
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