an den Gewölbe-
ansätzen, auf ge-
malten Architek-
turen sitzend, die
vier Evangelisten,
von reichem Pßan-
zenornament um-
rahmt und durch
dekoratives Lini-
enspiel auf die Ge-
wölbebilder eben-
so bezogen wie
von ihnen geson-
dert (Abb. rx). Die
größten Möglich-
keiten aber bot die
über dem Transept
in sanfter Wöl-
bung des Tam-
bours ansteigende
Kuppel: ohne Sei-
tenfenster, aber
durch eine zierli-
che Lateme treff-
lich beleuchtet.
Hier hat der Künst-
ler die Himmel-
fahrt Mariä und
die Kreuzigung
Abb. 14. Engel vom Orgelchor in Haindorf (nach dem Kanon) dargestellt Y und
zwar, dem tröst-
lich versöhnenden Charakter einer Wallfahrtskirche entsprechend, in der
dem Schiffe zugewendeten Kuppelhälfte Himmelfahrt und Krönung, auf der
andern, dem Hochaltar zugewendeten Seite, die Kreuzigung. Steht man im
Kuppelraum selbst, so ist der Kontrast der beiden Darstellungen - jede in
ihrer Weise erfüllt von jenem Sturm leidenschaftlicher Bewegtheit, welche
der Barockstil liebt, aber völlig entgegengesetzt in ihrem Stirnmungsgehalt,
künstlerischer Mimik und koloristischer Behandlung - unbeschreiblich und
von packendster Wirkung: alle Schrecknis und Tragik des Lebens hier; das
seligste Staunen und die wonnigste Verklärung dort (Abb. 12 und r3). Diese
Kontrastwirkung ist aber künstlerisch um so wertvoller, als Groll es meister-
haft verstanden hat, die beiden Hälften der Kuppel doch nicht auseinander-
fallen zu lassen, sondern zu einer einheitlich gerundeten Raumwirkung zu
verbinden, so daß über alle Gegensätze hinweg ein geschlossenes dekoratives