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Volltext: Monatszeitschrift XI (1908 / Heft 8 und 9)

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keiten und Verschiedenheiten gegenüber diesen Verwandten und hiemit auch 
mancherlei Zwischenstufen darzulegen. Dazu kommen endlich noch mehr- 
fache Spielarten unserer Kunst selbst. Wir beschränken uns aber darauf, 
die wesentlichen und charakteristischen Eigentümlichkeiten der Intarsia 
herauszuarbeiten. 
Entscheidend für Intarsia ist die Zusammensetzung des Werkes aus 
ungleich großen Elementen, die für sich unselbständig sind, die eine Fläche 
fiillend wieder Flächenwirkung erzeugen; das Wesentliche des Eindrucks, 
den Intarsia machen muß, kann also mit dem Schlagwort Fläche in Fläche 
bezeichnet werden. 
Allein diese engen Grenzen können trotzdem erweitert werden. Der 
bloße Flächencharakter wird überwunden durch den Anschein des Drei- 
 
Chorgestühl des Pantaleone d: Marchis (Kaiser-Friedrich-Museüm, Berlin), nach Bode 
dimensionalen. Kaum eine Flächendekoration, die so wie die Intarsia imstand 
ist, eine Tiefenanordnung vorzutäuschen und mit mehreren „Gründen" zu 
arbeiten. Namentlich die fernen Hintergründe mit ihrem Gegensatz gegen 
den Vordergrund im Niveau der tatsächlich vorhandenen Fläche lassen sich 
in rnannigfachem Spiel vortäuschen. Dazu trägt auch der Umstand bei, daß 
kaum in einer Darstellungsweise die „Überschneidungen" so gut zu machen 
sind wie hier. Den fernen Horizont namentlich überschneidet eine weiter 
nach vorn anzunehmende Fläche von Bäumen oder Figuren und so weiter. 
Die Silhouette feiert hier einen neuen Triumph. . 
Ein gewisser Zug zur Stimmung und ganz besonders zur friedlichen 
Stimmung beschränkt die Verwendung des Figürlichen in der Intarsia. Ver- 
wickelte Szenen bleiben am besten ferne. Die Unterordnung unter das 
Dekorative wird auch hier verlangt. Menschen und Tiere, Pflanzen und 
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