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geworden ist (vergleiche Abbildung Seite 435). In die erste Hälfte des XVI.
Jahrhunderts leitet uns Fra Damiano da Bergamo.
In den Werken dieser Meister fand das spezifische Ornamentwesen
der Renaissance mit seinem Rankenwerk und dergleichen, wie die hier
abgebildeten Beispiele aus San Petronio in Bologna zeigen, eine üppige
Verwertung; und kaum ein Kunstzweig hat diese Formenwelt so zähe bis
in unsere Tage hinein bewahrt wie eben die Intarsia. Die nördlichen Länder
nehmen daran seit etwa der Mitte des XVI. Jahrhunderts Anteil, zunächst
in der bisherigen Technik der eigentlichen Einlage, sodann in der engver-
wandten der Auflage (Inkrustation, Applikation, Furnierung). Einzelne
Landstriche treten kräftig hervor: so Schlesien im Osten, Köln im Westen.
Das städtische Kuntgewerbemuseum dieser Stadt bewahrt davon mehrere
Beispiele (siehe seinen „Führer" von 1904). Eine mit bunter Intarsia reich
verzierte Kölner Kredenz des k. k. Österreichischen Museums siehe Seite 439.
Prächtige Intarsia-Arbeit mit Auflegearbeit kombiniert zeigt das Fürsten-
zimmer im Schloß Velthums (Seite 440 und 441). Ein weiteres Beispiel von
zierlicher Einlegearbeit verbunden mit Schnitzerei und Auflegearbeit bietet
die auf Seite 443 vorgeführte prunkvolle Saaldecke im Wiener Landhaus,
ausgeführt vom Wiener Hoftischler Georg Has 157! bis 1572 (vergleiche
F. Ritter, „Die Perspectivischen Stück des Wiener Hoftischlers Georg Has"
Schreibtisch
des Königs Stanislsus Leszczynski von Riesner, Wallace Collection, nach Molinier