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geschmückt. Für den alltäglichen Privatgebrauch sorgen ungezählte Ge-
schäftsfirmen.
Die Reliefintarsia ist keineswegs ausgestorben. Auch dem letzten
französischen Kaiserreich fehlte sie nicht; und noch jetzt sah der Verfasser
in Berlin bei der Firma Hermann Schulz eine wertvolle Schrankverzierung
in dieser Technik.
An der Grenze des italienischen und deutschen Kulturgebiets hat die
Fachschule von Cortina d'Ampezzo in Tirol sich zu einem fruchtbaren
Mittelpunkt für die verschiedenen Techniken der Holzkunst entfaltet. Wie
Kästchen mit Markelerie von H. Maybach, Karlsruhe
weit die dortigen Bestrebungen greifen, zeigt auch eine Abhandlung, die sich
an das Wirken jener Schule anschließt: „Die Technik der Metalleinlage-
arbeiten" in der Zeitschrift „Das Werkblatt" (Leipzig 1908, Nr. 3 und 4).
Die Anstalt, genannt „K. k. Fachschule für Holzbearbeitung in Cortina d'Am-
pezzo", umfaßt vier Abteilungen: Tagesschule, Fortbildungsschule, Zeichen-
kurs, Rechnungskurs.
Die uns hier allein interessierende Tagesschule bildet ihre Schüler
für Bau- und Möbeltischlerei aus und pilegt besonders die Intarsiatechnik
mit folgenden zehn Unterscheidungen: lntarsia in Holz und Elfenbein;
Intarsia nach Boulle; Ätzung; Metallfärbung und Vergoldung; Gravie-
rung in l-Iolz, Metall und Elfenbein; Mosaik in Holz; indisches Mosaik;