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Zwischen den
Türmchen des Bau-
es gewahrt man die
Kirche als gekrönte
Frau mit goldener
FahneWeiterlinks,
gegen den Rand
gerückt, erscheint
auf allen Kalender-
blättern der heilige
Paulus, auf diesem
ersten von Gott
Vater, der sich aus
dem Himmel er-
hebt (mit der Le-
gende: „Qui omnia
creavit deus est"),
inspiriertf"
Auf den übri-
gen Kalenderbil-
dern sehen wir
neben dem Apostel
die Empfänger sei-
ner Briefe, so die
Römer (Februar),
die Korinther
(März) u. s. w.
Die typische
Anlage der Ka-
lenderbilder er-
kennt man am be-
sten durch Ver- '
gleichung des zweiten hier beigegebenen Blattes: September; ausser den
bereits oben erwähnten Füllungen der Buchstaben K L, rechts oben
das Monatsstemzeichen, die Wage. Oben die Arbeit im Weinberge, in den
ovalen Feldern Keltern und Weinfüllung. Es sei bei dieser Gelegenheit daran
erinnert, dass der Gedanke, die Weinlese in den Monatsbildem zu verwerten,
so alt ist wie die Monatsbilder überhaupt. Matfre Ermengau nimmt denn
in seinem Breviari direkt hierauf Rücksicht, indem er zum Monat September
bemerkt (cod. 2583i", Fol. 54 a): „Per so penho li penhedor- Aley de vende-
miador - Setembre los razims trencan - Essa vinha vendemian." Dass
in deutschen Kalendern häufig der Monat Oktober zu Darstellungen der
Gebetbuch (cod. 1855)
4' Waagen a. a. 0., IX, 7x, hat dies nicht bemerkt, und auch die Position der, wie erwähnt, typischen
Figuren falsch angegeben.